# taz.de -- Goldminen-Projekt in Rumänien: Protest gegen das Blau fürs Gold
       
       > Mit hochgiftigem Zyanid will eine Firma in Rumänien Gold aus einer Mine
       > fördern. Dagegen gehen Tausende weiter auf die Straße. Auch Nachbar
       > Ungarn ist gegen das Projekt.
       
 (IMG) Bild: Die Demonstranten blockierten auch Straßen in Bukarest.
       
       BUKAREST dpa | In Rumänien gehen die Proteste gegen das umstrittene
       Goldminen-Projekt in Rosia Montana weiter. Etwa 1000 Demonstranten gingen
       am späten Freitagabend den sechsten Tag in Folge auf die Straße und
       blockierten zeitweise eine Verkehrsader in Bukarest. Die Polizei schritt
       dagegen nicht ein. Den Unmut der Bürger erregt, dass das Gold mit
       hochgiftigem Zyanid gewonnen werden soll und dass die Regierung durch ein
       neues Gesetz den Betreibern der Mine umfangreiche Sonderrechte einräumen
       will.
       
       Die Projektgegner haben sich über die sozialen Netzwerke im Internet
       organisiert. Weder ein parteipolitischer Hintergrund noch eine sonstige
       Steuerung waren dabei erkennbar.
       
       Das Goldminen-Projekt hat noch keine Betriebsgenehmigung. Im
       westrumänischen Rosia Montana will die rumänisch-kanadische Gesellschaft
       Rosia Montana Gold Corporation (RMGC) 300 Tonnen Gold und 1600 Tonnen
       Silber fördern. Der rumänische Staat soll nach Erteilung der
       Betriebsgenehmigung ein Viertel der Anteile an der RMGC halten, den Rest
       soll die kanadische Firma Gabriel Resources behalten.
       
       Bisher hatten verschiedene Behörden seit Beginn der Planungen vor 16 Jahren
       die Betriebsgenehmigungen verweigert, aus Sorge um den Umweltschutz und
       wegen Bedenken angesichts der drohenden nachhaltigen Landschaftszerstörung.
       
       ## Verseuchte Flüsse
       
       Praktisch sollen dort vier Hügel durch Sprengung abgetragen werden. Ein
       Tal, in dem sich ein inzwischen entvölkertes Dorf befindet, soll in ein
       Auffangbecken für die zyanidverseuchten Bergbau-Reste verwandelt werden.
       
       Wegen der befürchtete Verseuchung der Flüsse mit Zyanid hat sich auch das
       Nachbarland Ungarn gegen das Projekt ausgesprochen. In Rumänien
       protestieren zudem die Denkmalschützer, weil in dem Gebiet noch Spuren der
       Bergbau-Kultur aus der Römerzeit zu finden sind.
       
       Mit dem geplanten neuen Gesetz soll die RMGC unter anderem ohne behördliche
       Aufsicht eigenmächtig Immobilien und Grundstücke enteignen dürfen.
       Ministerpräsident Victor Ponta stiftete hierzu Verwirrung. Einerseits
       brachte er das Gesetzesprojekt im Parlament ein, mit der Begründung, er sei
       als Regierungschef verpflichtet, Arbeitsplätze zu schaffen. Andererseits
       wolle er als Abgeordneter gegen das Projekt stimmen, sagte er.
       
       7 Sep 2013
       
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