# taz.de -- Konflikt um Syrien: Fauler Kompromiss
       
       > Die syrische Opposition fordert die Ermittlung der Schuldigen im
       > Giftgaseinsatz. Der Chemiewaffen-Plan sei das falsche Zeichen, heißt es
       > in einer Erklärung.
       
 (IMG) Bild: Die syrische Opposition fordert mehr als eine Überprüfung der Chemiewaffenproduktion
       
       ISTANBUL/DAMASKUS dpa | Die syrischen Regimegegner wehren sich vehement
       gegen den von Russland vorgeschlagenen Kompromiss in der
       Chemiewaffen-Frage. Sollte die internationale Gemeinschaft Präsident
       Baschar al-Assad für den Einsatz von Giftgas gegen sein eigenes Volk nicht
       bestrafen, würde dies von Staaten wie dem Iran und Nordkorea als „grünes
       Licht“ für die Herstellung und Verbreitung von Massenvernichtungswaffen
       interpretiert, warnte die Nationale Syrische Allianz in der Nacht zum
       Donnerstag in Istanbul.
       
       Der Vorsitzende des Militärrates der Freien Syrischen Armee (FSA), Salim
       Idriss, forderte, der Internationale Strafgerichtshof müsse die Schuldigen
       für den Giftgas-Einsatz in Syrien ermitteln und zur Verantwortung ziehen.
       
       Falls die einzige Konsequenz aus diesem Verbrechen sein sollte, dass Assad
       seine Chemiewaffen unter internationale Kontrolle stellen muss, wäre dies
       aus Sicht der Exil-Opposition ein großer Verlust an Glaubwürdigkeit. Die
       Nationale Allianz erklärte: „Der Wille des syrischen Volkes wird obsiegen,
       so Gott will, selbst wenn die Welt unser großartiges Volk weiter leiden
       lassen sollte unter der Tötungsmaschinerie, den Blockaden und der
       Zerstörung.“
       
       Regimegegner meldeten am Donnerstag Luftangriffe und Gefechte in zehn
       Provinzen. Trotz der andauernden Kämpfe wächst – wahrscheinlich beflügelt
       durch den sich abzeichnenden Chemiewaffen-Kompromiss – das Vertrauen der
       Investoren. Die Kurse von fast allen der insgesamt nur elf in Damaskus
       börsennotierten Firmen zogen am Mittwoch kräftig an.
       
       12 Sep 2013
       
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