# taz.de -- Mord an Antifa-Musiker in Griechenland: Neonazi-Partei im Visier
       
       > Bisher blieb die griechische Neonazi-Partei „Goldene Morgenröte“ von den
       > Behörden unbehelligt. Nach dem Mord an einem Antifa-Rapper könnte sich
       > das ändern.
       
 (IMG) Bild: Demoszene im Griechenland: Protest nach dem Mord an Pavlos Fyssas.
       
       ATHEN afp | Nach dem Mord an einem antifaschistischen Musiker in Athen
       greifen die griechischen Behörden verschärft gegen die Neo-Nazi-Partei
       Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) durch. Auf Anweisung des Ministeriums für
       Öffentliche Ordnung werden künftig alle Ermittlungen zu Gewalttaten, hinter
       denen Chrysi Avgi stehen soll, von den Antiterror-Diensten übernommen, wie
       Polizeivertreter am Freitag mitteilten. Minister Nikos Dendias habe zudem
       angeordnet, bis auf weiteres allen 18 Abgeordneten der Neonazi-Partei sowie
       den örtlichen Parteibüros den Polizeischutz zu entziehen.
       
       Chrysi Avgi wird für mehrere Angriff auf Einwanderer, Politiker und
       linksgerichtete Aktivisten verantwortlich gemacht. Bisher allerdings blieb
       die Partei weitgehend unbehelligt. Erst der Mord an dem 34-jährigen Rapper
       Pavlos Fyssas in der Nacht zum Mittwoch durch ein mutmaßliches Mitglied von
       Chrysi Avgi sorgte für landesweite Empörung und zwang die Regierung zum
       Handeln.
       
       Am Donnerstag sandte der Minister für Öffentliche Ordnung dem Staatsanwalt
       am Obersten Gericht rund 30 Dossiers zu mutmaßlichen Gewaltakten von
       Chrysi-Avgi-Mitgliedern zu, um die Ermittlungen zu beschleunigen.
       Gleichzeitig kündigte er eine Verschärfung der Strafgesetze gegen die
       „organisierte Kriminalität“ an. In der Zeitung „Ethnos“ beschrieb ein
       anonymer ehemaliger Aktivist der Neonazi-Partei unterdessen, wie die Partei
       mit Hilfe von „Überfall-Milizen“ Angriffe auf Immigranten organisierte.
       
       Chrysi Avgi ist seit den Wahlen im Juni 2012 erstmals im Parlament
       vertreten und verfügt dort über 18 der 300 Mandate. Die rechtsextreme
       Partei profitiert weiterhin stark von der anhaltenden Krise in
       Griechenland: Wären heute Wahlen, könnte sie nach Angaben von
       Meinungsforschern mit 13 Prozent der Stimmen rechnen.
       
       21 Sep 2013
       
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