# taz.de -- Der Wochenendkrimi: Der letzte Schuss geht daneben
       
       > Nach fast 20 Jahren geht die Rosa-Roth-Reihe im ZDF zu Ende. Leider ist
       > die Story des letzten Falls für Iris Berbens Figur zu konstruiert.
       
 (IMG) Bild: Rosa Roth (Iris Berben) in ihrem letzten Fall.
       
       Vor Kurzem redete alle Welt vom Ende der US-Serie „Breaking Bad“. Bei „Rosa
       Roth“, der ZDF-Serie um die von Iris Berben gespielte Kommissarin, wird
       sich kein vergleichbarer Hype einstellen. Auch wenn am Samstag, nach fast
       20 Jahren, die letzte Folge ausgestrahlt wird.
       
       Wer diesen 31. Roth-Film (Buch: Thorsten Wettcke, Regie: Hannu Salonen)
       anschaut, wird wissen warum: „Der Schuss“ ging daneben. Ein
       überkonstruierter Fall wird mit nichtsagenden Bildern aus dem Zeitraffer
       versehen. Dazu läuft Musik für Leute, die Musik verachten, und keiner der
       Dialoge im Film bleibt als scharf oder gewitzt in Erinnerung.
       
       Darum geht es: Rosa Roth sagt vor Gericht gegen den russischen (hier
       gleichbedeutend mit bösen) Unternehmer Nikolai Raskow (Hans-Michael
       Rehberg) aus. Seit ihr Lebensgefährte in den 1990ern erschossen wurde,
       glaubt sie, dass Raskow für diesen Mord verantwortlich ist. Sie wittert nun
       ihre Chance, ihn dingfest zu machen. Klappt aber nicht.
       
       Nach der Verhandlung wird sie zu einem Entführungsfall gerufen und schießt
       im Affekt auf die Tochter des vermeintlichen Kidnappers Gruber (Devid
       Striesow). Die Tochter Grubers ist gleichzeitig das Pflegekind von Raskows
       Anwältin.
       
       ## Devid Striesow kompensiert die Schalheit
       
       Roth düst aufgelöst und erschüttert von ihrer Tat ans Meer, wo sie sich
       unter dem Reetdach einer kleinen Pension mit Vorwürfen quält. Alle anderen
       Beteiligten – Vater, Pflegeeltern, Raskow – treffen höchst betroffen im
       Klinikum aufeinander, wo Ärzte um das Leben des Kindes kämpfen. Auch Roth
       stößt nach ihrer Auszeit dazu. Sie ermittelt, während parallel intern gegen
       sie ermittelt wird.
       
       Spannend? Ein wenig. Aber gleichzeitig hat sich in der ganzen Darstellung
       seit dem Roth-Beginn im Jahr 1994 anscheinend nichts verändert. Der Film
       sieht aus, wie Hunderte vor ihm und hoffentlich nicht so viele danach.
       Einzig das im Laufe des Filmes immer intensiver werdende Spiel von Devid
       Striesow kompensiert für dieses schale Stück.
       
       12 Oct 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Natalie Tenberg
       
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