# taz.de -- Israel und der UN-Menschenrechtsrat: Doch wieder dabei
       
       > Seit März 2012 boykottiert die Regierung Israels die Teilnahme am
       > UN-Menschenrechtsrat. Nun gibt sie bekannt, wieder an den Sitzungen des
       > Rats teilzunehmen.
       
 (IMG) Bild: Bald soll Israel wieder in den Sitzungen des UN-Menschenrechtsrates zugegen sein, so die Regierung.
       
       JERUSALEM afp | Erstmals seit anderthalb Jahren wird Israel am Dienstag
       wieder an einer Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf teilnehmen. „Wir
       werden teilnehmen“, sagte ein ranghoher Regierungsvertreter am Sonntag ohne
       Nennung weiterer Einzelheiten. Israel boykottiert das Gremium, seitdem der
       Rat im März 2012 eine unabhängige Untersuchung zu den Auswirkungen des
       israelischen Siedlungsbaus in den besetzten Gebieten auf die Rechte der
       Palästinenser in Auftrag gab.
       
       Die Zeitung Haaretz hatte am Sonntag berichtet, Bundesaußenminister Guido
       Westerwelle (FDP) habe in einem Brief an den israelischen
       Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor einem „ernsten diplomatischen
       Schaden“ gewarnt, sollte Israel nicht an der Sitzung am Dienstag
       teilnehmen. Der Brief war demnach an die israelische Botschaft in Berlin
       mit dem Vermerk geschickt worden, ihn umgehend an Netanjahu weiterzuleiten.
       Das Büro des Regierungschefs wollte sich nicht zu dem Schreiben äußern.
       
       Israel hatte bereits im Juni die Bereitschaft geäußert, wieder an den
       Sitzungen des Rats teilzunehmen, der später bekanntgab, am 29. Oktober eine
       Sondersitzung zu Israel abzuhalten. Eine Sitzung am 29. Januar, die
       ebenfalls ihm gewidmet war, hatte Israel noch boykottiert. Es war das erste
       Mal in der Geschichte des Gremiums, das ein Land eine ihm gewidmete Sitzung
       boykottierte. Alle UN-Mitgliedsstaaten müssen sich regelmäßig einer
       Überprüfung durch den Menschenrechtsrat unterziehen.
       
       Israel kritisiert, dass es jedes Mal bei den Ratssitzungen Thema ist. Zudem
       stößt sich die Regierung an einer Reihe aus ihrer Sicht parteiischer
       Resolutionen. Sie möchte nun dauerhaftes Mitglied des Rats werden, dem
       bisher 47 Staaten angehören. „Wir wollen einfach so wie andere Länder
       behandelt werden“, sagte der ranghohe Regierungsvertreter. Israel steht
       insbesondere wegen des Ausbaus der Siedlungen in besetzten Ostjerusalem und
       im Westjordanland in der Kritik.
       
       28 Oct 2013
       
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