# taz.de -- Organhandel in der Türkei: Gesunde „Dorf-Nieren“ zu verkaufen
       
       > Die gute anatolische Bergluft und der Verzicht auf Alkohol: Im Internet
       > werden menschliche Nieren aus der Türkei beworben und zum Verkauf
       > angeboten.
       
 (IMG) Bild: In Deutschland warten rund 12.000 Menschen auf eine neue Niere.
       
       ISTANBUL afp | Die türkische Polizei ist nach einem Zeitungsbericht bei der
       Bekämpfung des illegalen Organhandels im Internet auf Spender gestoßen, die
       ihre Nieren mit dem Hinweis auf ihr gesundes Landleben anpriesen.
       
       In Anzeigen im Netz sei unter anderem mit der frischen Luft in der
       anatolischen Provinz geworben worden, berichtete die Zeitung Habertürk am
       Montag und schrieb: „Dorf-Nieren zu verkaufen.“
       
       Unter Berufung auf Polizeiprotokolle berichtete die Zeitung, Spender aus
       insgesamt acht Provinzen hätten aus Geldnot ihre Nieren im Internet
       angeboten. „Ich lebe im Dorf und atme frische Luft“, habe es in einer
       Anzeige geheißen.
       
       Andere potenzielle Spender hätten darauf hingewiesen, dass sie noch nie
       Alkohol getrunken hätten. Andere hätten auf Sport als Hobby oder ihren
       täglichen Spaziergang verwiesen.
       
       Bei den Angeboten für den illegalen Handel mit Organen seien für eine Niere
       Preise von umgerechnet etwa 55.000 Euro gefordert worden, berichtete die
       Zeitung. Ob und wie die Anbieter von den Behörden bestraft wurden, ging aus
       dem Bericht nicht hervor.
       
       2 Dec 2013
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Organhandel
 (DIR) Schwerpunkt Türkei
 (DIR) Organskandal
 (DIR) Organspende-Skandal
 (DIR) Organspende
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Anklage im Organskandal: Keine Vorteile, nur Risiken
       
       Ein Chirurg soll Patienten Organe transplantiert haben, obwohl diese gar
       nicht so lebensgefährlich erkrankt waren. Die Staatsanwaltschaft
       Braunschweig erhebt Anklage.
       
 (DIR) Manipulation bei Organspende: Die Tücke der Strafbarkeitslücke
       
       Deutlich weniger Menschen sind bereit Organe zu spenden. Schuld ist die
       Manipulationen von Patientendaten. Trotzdem drohen den Ärzten keine
       Haftstrafen.
       
 (DIR) Transplantationsskandal in Leipzig: Anreize zum Organhandel
       
       Nach dem Organspendeskandal in Leipzig ist eine Debatte unter Ärzten
       entbrannt. Sie fordern, die Zahl der Transplantationszentren zu verringern.
       
 (DIR) Irrungen der Transplantationsmedizin: Organe von Lebenden
       
       Zunehmend werden bei der Übertragung von Nieren sogenannte Lebendspenden
       verwendet. Dabei sollte dies, geht man nach Recht und Gesetz, eine Ausnahme
       bleiben.