# taz.de -- Reaktionen auf Mandelas Tod: „Ein zutiefst guter Mensch“
       
       > Von Angela Merkel bis zum Dalai Lama und von Asien bis Amerika hat so gut
       > wie jeder Politiker Nelson Mandela gewürdigt. Ein Überblick.
       
 (IMG) Bild: Von aller Welt gewürdigt: Nelson Mandela.
       
       BERLIN taz/rtr/dpa | Politiker aus aller Welt haben den früheren
       Präsidenten Südafrikas, Nelson Mandela, gewürdigt. Der
       Anti-Apartheid-Kämpfer, Friedensnobelpreisträger und erste schwarze
       Präsident Südafrikas starb am Donnerstag nach langer Krankheit im Alter von
       95 Jahren in seinem Haus in Johannesburg.
       
       Bundespräsident Joachim Gauck sagte, mit Mandela verliere „die Welt einen
       großen Staatsmann, der wie nur wenige Versöhnung, Frieden und Gerechtigkeit
       in seiner eigenen Person verkörperte“. Nelson Mandela habe „als Mensch wie
       auch als Politiker in bewundernswerter Weise vorgelebt, wie Hass, Gewalt
       und Rassismus überwunden werden können“. Trotz der demütigenden Erfahrung
       von 27 Jahren Haft habe er den Mut und die Kraft gefunden, „sein Land
       gewaltlos in die Demokratie zu führen.“
       
       Für Bundeskanzlerin Angela Merkel wird Mandelas Name „für immer mit dem
       Kampf gegen die Unterdrückung seines Volkes und der Überwindung des
       Apartheidregimes verbunden sein“. Auch viele Jahre im Gefängnis hätten
       Nelson Mandela „nicht brechen oder bitter machen“ können – aus seiner
       Botschaft der Versöhnungsei „schließlich ein neues, besseres Südafrika
       entstanden. Nelson Mandelas leuchtendes Beispiel und sein politisches
       Vermächtnis der Gewaltfreiheit und die Absage an jeglichen Rassismus werden
       für Menschen auf der ganzen Welt noch lange Zeit eine Inspiration bleiben.“
       
       US-Präsident Barack Obama sagte, Mandela habe „mehr erreicht als von einem
       Menschen erwartet werden kann. Heute ist er nach Hause gegangen. Wir haben
       einen der einflussreichsten, mutigsten und zutiefst guten Menschen
       verloren.“
       
       ## Gigant für Gerechtigkeit
       
       UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sieht in Mandela „einen Giganten für
       Gerechtigkeit und eine auf dem Boden gebliebene Inspiration“. Er habe
       gezeigt, „was für unsere Welt möglich ist, wenn wir an Gerechtigkeit und
       Menschlichkeit glauben, davon träumen und gemeinsam daran arbeiten.“
       
       Desmond Tutu, früherer Erzbischof, Anti-Apartheid-Aktivist und Wegbegleiter
       Mandelas sagte: „Wie der wertvollste Diamant tief unter der Erde war der
       Madiba, der im Januar 1990 aus dem Gefängnis kam, nahezu makellos. Anstatt
       Forderungen zu stellen, setzte er sich für Vergebung und Versöhnung ein und
       inspirierte damit andere.“
       
       Auch Großbritanniens Premierminister David Cameron zeigte seine Trauer:
       „Ein großes Licht ist heute ausgegangen. Nelson Mandela war ein Held
       unserer Zeit.“ Die birmanische Friedens-Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi
       sagte: „Er machte uns allen klar, dass niemand wegen seiner Hautfarbe oder
       der Umstände seiner Geburt benachteiligt werden sollte. Er machte uns auch
       klar, dass wir die Welt verändern können, in dem wir Einstellungen und
       Wahrnehmungen ändern.“
       
       ## Mit eisernem Willen gekämpft
       
       Chinas Präsident Xi Jinping rühmte Mandela als Staatsmann, der das Volk von
       Südafrika über lange Jahre durch einen mühsamen Kampf zum Sieg über die
       Apartheit geführt habe und „einen historischen Beitrag zum Aufbau und der
       Entwicklung des neuen Südafrika leistete“.
       
       Japans Ministerpräsident Shinzo Abe meinte, Mandela habe „für die
       Abschaffung der Apartheid mit eisernem Willen gekämpft. Bei der Bildung der
       Nation hat er mit der Konzentration auf Versöhnung der Menschen Bedeutendes
       geleistet.“
       
       Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sieht in Mandela „eine der
       ehrenwertesten Personen unserer Zeit. Er war der Vater seines Volkes, ein
       Mann mit Visionen, ein Freiheitskämpfer, der Gewalt ablehnte. Er war nie
       arrogant. Er arbeitete daran, die Tränen der südafrikanischen Gesellschaft
       zu trocknen.“ Durch seinen Charakter habe er es geschafft, Ausbrüche von
       Rassenhass zu vermeiden.
       
       ## Ein riesiges Loch in Afrika
       
       Der ehemalige US-Präsident George Bush betonte: „Als Präsident habe ich mit
       Bewunderung die bemerkenswerte Fähigkeit von Nelson Mandela verfolgt,
       seinen Wärtern nach 26 Jahren unrechtmäßiger Haft zu vergeben ... er war
       ein Mann mit enormer Zivilcourage, der die Geschichte seines Landes
       verändert hat.“
       
       Der ehemaliger US-Präsident Jimmy Carter sieht nun für „das Volk von
       Südafrika und Menschenrechts-Aktivisten in aller Welt einen großen Führer
       verloren“. Mandelas Leidenschaft für Freiheit und Gerechtigkeit habe
       Generationen von unterdrückten Menschen in aller Welt neue Hoffnung
       gegeben. Seinetwegen sei „Südafrika heute eine der führenden Demokratien
       der Welt.“
       
       Nigerias Präsident Goodluck Jonathan sagte: „Madibas Tod reißt ein riesiges
       Loch auf unserem Kontinent, das schwer wird, zu füllen. Er wird von allen
       schmerzlich vermisst, die Liebe, Frieden und Freiheit schätzen.“
       
       Der Dalai Lama hat Mandela in einem Kondolenzbrief an die Familie als
       „großen Führer“ gewürdigt, „dessen unerschütterliche und unnachgiebige
       Entschlossenheit eine Schlüsselrolle bei der Sicherung des Friedens und der
       Versöhnung während des Übergangs Südafrikas nach der Apartheid-Herrschaft
       gespielt hat“. Er persönlich vermisse einen guten Freund, den er verehrt
       und respektiert und noch einmal wiederzusehen gehofft habe.
       
       6 Dec 2013
       
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