# taz.de -- Finanzminister attackiert Deutsche Bank: Zickenkrieg mit Schäuble
       
       > Wolfgang Schäuble und andere CDU-Politiker richten sehr deutliche Worte
       > an Deutsche-Bank-Chef Fitschen in Sachen Regulierung. Der hingegen fühlt
       > sich zu unrecht gescholten.
       
 (IMG) Bild: Da hatten sie sich noch lieb: J. Fitschen (l.) und W. Schäuble
       
       BERLIN dpa/rtr | Der Streit zwischen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble
       (CDU) und dem Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, eskaliert. Es
       geht um die weitere Regulierung der Finanzindustrie. Nach Kritik Fitschens
       konterte Schäuble am Donnerstag in ungewöhnlich scharfer Form. Wenn sich
       Herr Fitschen seine Aussagen noch mal genauer anschaue, werde er sicher zur
       Erkenntnis kommen, dass er in der Sache nicht Recht habe. „Und im Ton hat
       er sich ganz sicher vergriffen“, sagte Schäuble nach einer Sitzung des
       Stabilitätsrates.
       
       Schäuble hatte sich zuvor in einem Interview gegen eine Regulierungspause
       für Banken ausgesprochen und dies damit begründet, dass die Kreativität der
       Institute, die Regulierung zu umgehen, weiter groß sei. Fitschen, der auch
       Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken ist, wies dies zurück. Es
       könne nicht sein, dass man sich hinstellt und sagt, die Banken umgingen
       immer noch die Regeln.
       
       Die Kritik Fitschens an Schäuble für dessen Bankenschelte stößt auch in der
       Union auf Empörung. „Da immer wieder Regelverstöße der Banken bekannt
       werden, sollte man, statt Politiker zu schelten, lieber eine zurückhaltende
       Selbstkritik an den Tag legen“, sagte Fraktionsvize Michael Meister (CDU)
       dem Handelsblatt.
       
       Der finanzpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Klaus-Peter
       Flosbach (CDU), hielt Fitschen vor, einen „bemerkenswerten Zeitpunkt“
       gewählt zu haben: „Gerade in dem Moment, in dem seine Deutsche Bank eine
       Strafe von fast 800 Millionen Euro wegen Manipulation von
       Referenzzinssätzen erhält, fordert er ein Lob für die Banken. Da fehlen
       einem die Worte.“
       
       Vertreter aller Bundestagsparteien fordern nach einem Bericht der
       Süddeutschen Zeitung (Donnerstag) zudem Konsequenzen aus mutmaßlichen
       Wechselkurs-Tricksereien. Grünen-Finanzexperte Gerhard Schick schlage
       höhere Geldbußen vor sowie ein Unternehmensstrafrecht, das Sanktionen auch
       gegen den Konzern als Ganzes ermögliche.
       
       Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht plädierte dafür, Bankenriesen zu
       zerschlagen und Derivate zu verbieten. Meister forderte die zügige
       Umsetzung neuer Kontrollmechanismen. Sein SPD-Kollege Joachim Poß erklärte:
       „Die Skandale sind mit Sicherheit auch Ausdruck der überzogenen
       Renditewünsche à la Ackermann.“ Am Mittwoch hatte die EU wegen
       Zinsmanipulationen gegen die Deutsche Bank und weitere internationale
       Großbanken eine Rekordstrafe von 1,7 Milliarden Euro verhängt.
       
       6 Dec 2013
       
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