# taz.de -- Schweizer Banken droht Strafverfahren: USA drängen zur Selbstanzeige
       
       > Bis Jahresende haben Schweizer Banken die Möglichkeit, sich selbst
       > anzuzeigen. Die US-Justiz droht mit Strafverfahren wegen Beihilfe zur
       > Steuerflucht.
       
 (IMG) Bild: Die Valiant Bank ist der Forderung des US-Justizministeriums schon nachgekommen.
       
       ZÜRICH rtr | Die USA verschärfen im Steuerstreit mit den Schweizer Banken
       den Ton. Das Justizministerium in Washington forderte die Institute auf,
       sich an dem bis Jahresende laufenden Selbstanzeige-Programm zu beteiligen,
       wenn sie einer Strafverfolgung entgehen wollten.
       
       Das Risiko, entdeckt zu werden, nehme für Banken, die Amerikanern bei der
       Steuerhinterziehung geholfen hätten, täglich zu, erklärte die Leiterin der
       Steuerabteilung des Ministeriums, Kathryn Keneally, in der Nacht zum
       Freitag in einer Mitteilung.
       
       „Banken, die US-Steuerflucht möglich machten, aber sich bis zum Ablauf der
       Frist am 31. Dezember nicht melden, tragen ein erhebliches Risiko, dass die
       von anderen Banken gelieferten Informationen zu einer strafrechtlichen
       Verfolgung führen“, erklärte Keneally weiter.
       
       Das US-Justizministerium ermittelt seit fast fünf Jahren verstärkt gegen
       Schweizer Institute. Gegen Credit Suisse, Julius Bär und zwölf weitere
       Banken laufen Ermittlungsverfahren. UBS zahlte 2009 bereits 780 Millionen
       Dollar Strafe. Den übrigen Instituten bieten die USA das
       Selbstanzeige-Programm an.
       
       Wenn sie bereit sind, ihre US-Geschäfte offenzulegen und Bussen von bis zu
       50 Prozent der versteckten Gelder zu bezahlen, sind die US-Behörden zu
       sogenannten Non-Prosecution-Agreements bereit, wonach sie auf weitere
       Ermittlungen und Gerichtsverfahren verzichten.
       
       ## Teilnahme ist freiwillig
       
       In einem Zeitungs-Interview Mitte November hatte sich Keneally noch
       zurückhaltender geäußert und den Banken lediglich geraten, sich beim
       Justizministerium zu melden. Ende November drängte der Chef der Schweizer
       Finanzmarktaufsicht FINMA die Banken, sich an dem Programm zu beteiligen.
       Bis zum vergangenen Montag mussten die Institute bei der FINMA eine
       Absichtserklärung abgeben.
       
       Wieviele der rund 300 Banken sich letztendlich an dem Programm beteiligen,
       ist unklar. Experten schätzen, dass es am Ende rund 100 Institute sein
       könnten, die bei den Amerikanern mögliche Verstöße gegen US-Steuerrecht
       anzeigen. Die Beteiligung ist im Grundsatz freiwillig. Möglich ist auch,
       dass Banken sich melden aber erklären, sie hätten US-Recht nicht verletzt.
       Diesen Weg will Bank Vontobel beschreiten.
       
       Bisher haben rund zehn Institute Farbe bekannt, darunter Valiant Bank, die
       Berner Kantonalbank und die Coop Bank. Am Freitag kam mit Postfinance eines
       der größten Schweizer Kleinkunden-Institute hinzu.
       
       13 Dec 2013
       
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