# taz.de -- ZDF-Doku „Intensivstation“: Von Helfen bis Abschied
       
       > Das ZDF zeigt die beeindruckende Doku „Intensivstation“. Das ist gut.
       > Leider läuft sie erst um Mitternacht. Das ist viel zu spät.
       
 (IMG) Bild: Dr. Stephanie Kämper mit Patientin Sandra Schudy nach einem komplizierten Kaiserschnitt
       
       Ein gerade eingelieferter Mann wird reanimiert; ein anderer droht zu
       ersticken, weil ein Beatmungsgerät nicht funktioniert; eine Pflegerin
       spricht wahrscheinlich zum letzten Mal mit einem Sterbenden, der kürzlich
       noch wacker Bertolt Brechts Ausspruch „Das Leben ist hart, aber es übt
       kolossal“ zitiert hat.
       
       Eva Wolf zeigt in ihrer eindrucksvollen Dokumentation „Intensivstation“
       Szenen, die dem Zuschauer viel abverlangen. Der eineinhalbstündige Film ist
       das Ergebnis viermonatiger Dreharbeiten in der internistischen
       Intensivstation der Berliner Charité – nicht zu vergessen die vielen
       Monate, in denen Wolf das Vertrauen der Klinikmitarbeiter gewann.
       
       Die Dokumentation, zu sehen in der ZDF-Reihe „Das Kleine Fernsehspiel“, ist
       gegliedert in fünf Kapitel („Helfen“, „Überleben“, „Entscheiden“,
       „Sterben“, „Abschied“). Der Zuschauer bekommt einen Eindruck davon, wie die
       Menschen, die „manchmal Gott spielen“, wie eine Pflegerin sagt, miteinander
       reden. Über eine Patientin heißt es: „Frank und Achim haben am Freitag
       herausgearbeitet, dass, wenn sie sich plötzlich entscheidet zu gehen, wir
       uns nicht dazwischenstellen.“
       
       „Intensivstation“ ist ein ruhig fließender Film, der jede Dramatisierung
       vermeidet. Wolf und ihr Kameramann Michael Weihrauch dringen in privateste
       Bereiche ein und wahren dennoch respektvolle Distanz zu den Patienten. Die
       stehen ohnehin nicht im Fokus.
       
       Die Regisseurin konzentriert sich auf die Frage, wie weit die technischen
       Möglichkeiten der Intensivmedizin ausgereizt werden sollten, um jemanden
       vor dem Tod zu bewahren. Wolf bringt Pfleger und Ärzte dazu, sich sehr
       persönlich zu äußern: „Wie möchtest du es für dich selber?“ Quintessenz:
       Sämtliche Möglichkeiten sollen ausgeschöpft werden, aber nur über einen
       begrenzten Zeitraum. Ärgerlich, dass so ein Film im deutschen Fernsehen nur
       zur Geisterstunde laufen kann.
       
       30 Dec 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) René Martens
       
       ## TAGS
       
 (DIR) ZDF
 (DIR) Dokumentarfilm
 (DIR) Charité
 (DIR) Kleines Fernsehspiel
 (DIR) Tatort
 (DIR) Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk
 (DIR) Markus Lanz
 (DIR) ZDF
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Neuer Tatort-Kommissar Fabian Hinrichs: „Ich brauche Partner, keine Chefs“
       
       Fabian Hinrichs kommt aus einer Polizisten-Familie, wollte aber nie einer
       sein. Jetzt wird er Kommissar im Franken-„Tatort“. Ein Gespräch über
       Hobbits und rote Ampeln.
       
 (DIR) Rundfunkbeitrag soll sinken: Mehr sollen weniger bezahlen
       
       Über den neuen Rundfunkbeitrag haben die Öffentlich-Rechtlichen mehr Geld
       eingenommen. Deshalb empfehlen Experten, die Abgabe um 73 Cent im Monat zu
       senken.
       
 (DIR) Fernsehunterhaltung am Wochenende: Ach, Lanz, hör auf zu kämpfen
       
       Niemand guckt mehr „Wetten, dass . .?“, Markus Lanz will das nicht glauben.
       Sollte er aber. Die Samstagabendshow ist tot – und das zu Recht.
       
 (DIR) Champions-League bis 2018 im Zweiten: Jugendarbeit beim ZDF
       
       Das ZDF zeigt bis 2018 die Champions League im Free-TV. Die Mainzer hatten
       auch gar keine andere Wahl als den Vertrag mit der Uefa zu verlängern.