# taz.de -- Fußballlegende Eusébio ist tot: Portugals „Schwarzer Panther“
       
       > Eusébio Ferreira da Silva war und bleibt einer der besten Fußballspieler
       > Portugals. Er wurde schon zu Lebzeiten geehrt, aber auch schlecht
       > behandelt.
       
 (IMG) Bild: Schoss in 373 Spielen 342 Tore: Eusébio.
       
       BERLIN taz | Ein Denkmal haben sie ihm schon zu Lebzeiten gegossen. Zwei
       Meter hoch und 400 Kilogramm schwer ist die bronzene Eusébio-Statue, die
       vor dem Estádio da Luz in Lissabon steht. Cristiano Ronaldo und Luís Figo
       zum Trotz: Eusébio wurde bis zuletzt in Portugal als der größte
       einheimische Fußballer verehrt. Die dreitägige Staatstrauer, welche die
       portugiesische Regierung am Sonntag ausrief – nur wenige Stunden nachdem
       das Herz des 71-Jährigen aufgehört hatte zu schlagen –, verdeutlicht den
       Stellenwert, den Eusébio Ferreira da Silva genoss.
       
       Mit neun Toren bei der WM 1966 sorgte Eusébio maßgeblich dafür, dass
       Portugal als Dritter des Turniers seinen bislang größten Erfolg feiern
       konnte. Dank seiner Schusstechnik erzielte er in 373 Erstligaspielen
       imposante 342 Tore und seine ungeheure Schnelligkeit brachte ihm den
       Spitznamen „Schwarzer Panther“ ein.
       
       Erst als 19-Jähriger war Eusébio, der in der damaligen portugiesischen
       Kolonie Mosambik geboren wurde und in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs,
       nach Europa gekommen. Gleich nach seinem ersten Profijahr gewann er mit
       Benfica Lissabon 1962 den Europapokal der Landesmeister. Die beiden letzten
       Tore zum 5:3 gegen Real Madrid erzielte er selbst.
       
       Die sportliche Anerkennung, die Eusébio allerorten erhielt, stand
       allerdings in keinem Verhältnis dazu, wie ihn die Funktionäre seines Klubs
       Benfica Lissabon behandelten. Selbst zu seinen besten Zeiten, als er
       lediglich im Schatten der brasilianischen Ikone Pelé stand, speisten sie
       ihn mit vergleichsweise kärglichen Gehältern ab. Und seine Wechselabsichten
       in die lukrativere spanische oder italienische Liga unterband Portugals
       damaliger Diktator António de Oliveira Salazar persönlich. Er erklärte:
       „Eusébio ist das wertvollste Staatseigentum von Portugal. Er darf nicht ins
       Ausland wechseln.“
       
       Hans Blickensdörfer und Dieter Reiber bemerkten zur damaligen Stellung von
       Eusébio in ihrem Buch „Jahrhundertfußball im Fußball-Jahrhundert“: „Nichts
       war der Neger in einer Diktatur der Weißen, der dumme Junge war er, der
       traurige Clown im Zirkus, der Gefangene im goldenen Käfig.“ Die volle
       Anerkennung fand Eusébio erst viel später.
       
       5 Jan 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Johannes Kopp
       
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