# taz.de -- Reaktion auf Hitzlsperger-Kritik: Wut, Trotz und Solidarität
       
       > Ein Sprecher von Antenne Bayern ist genervt von der Kritik an
       > Hitzlspergers spätem Coming-Out – und outet sich mitten in den
       > Radio-News.
       
 (IMG) Bild: Nachrichtensprecher Tom Nütten findet klare Worte: „Auch ich bin schwul."
       
       Endlich outet sich ein Fußballspieler als schwul, und gleich muss er Kritik
       einstecken. Radiosprecher Tom Nütten war schwer genervt und outete sich
       kurzerhand selbst – mitten in der 16 Uhr-Nachrichtensendung des
       Chartradiosenders Antenne Bayern.
       
       Zuvor hatte Nütten eine News-Meldung mit Kritik am Zeitpunkt von
       Hitzlspergers Coming-Out verlesen: Der Chef des Deutschen Olympischen
       Sportbunds Michael Vesper hatte gesagt, die Wirkung wäre größer gewesen,
       wenn sich ein aktiver Fußballer geoutet hätte. Und stern.de-Kommentator
       Jens Maier hatte [1][die Frage gestellt], wie mutig es überhaupt sei, sich
       erst nach Karriereende zu outen.
       
       An dieser Stelle stockt der Sprecher kurz und [2][fährt dann fort]: „So,
       ich glaube also, an dieser Stelle ist es wirklich der richtige Moment und
       auch der richtige Tag, Ihnen als Antenne-Bayern-Hörern etwas zu sagen. Ich
       stehe mitten im Berufsleben, und auch ich bin schwul. [Pause] Die weiteren
       Meldungen...“
       
       Es ist ein Coming-Out aus Wut und Trotz, aus Genervtsein über die Ansprüche
       an den Mensch Thomas Hitzlsperger. Und in Solidarität: Fraglos ist es ein
       mutiger Schritt, sich in der Macho-Welt Herrenfußball (zu der Hitzlsperger
       auch nach seinem Karriereende irgendwie noch gehört) als schwul zu outen.
       Trotz des Candy-Storms aus Medien und Verwaltung ist es ja ziemlich
       deutlich, wie wenige Fußballerkollegen sich geäußert haben – nur Lukas
       Podolski (via [3][Twitter]) und Arne Friedrich (via
       [4][//twitter.com/arnefriedrich/statuses/420903155707412480:Twitter] und
       auf [5][zeit.de]). Aus Angst, bei zu viel Solidarität selbst in der
       Verdacht zu kommen, schwul zu sein?
       
       Wobei ja auch Thomas Hitzlsperger in seinen öffentlichen Äußerungen das
       Wort „schwul“ auffällig meidet. „Ich äußere mich zu meiner Homosexualität“,
       sagt er, und spricht später schwammig von „Gefühlen für Männer“.
       Nachrichtensprecher Tom Nütten ist da mehr Medienprofi, ihm genügen
       dankenswerterweise vier klare Worte: „Auch ich bin schwul.“
       
       Bei den Hörern von Antenne Bayern kam das Coming-Out ihres Sprechers
       jedenfalls gut an. Auf Facebook gab es zahlreiche positive Kommentare, nur
       eine Userin fragt, warum Schwule „mit ihrer Sexualität so hausieren gehen“
       müssten. Unter dem Video auf Youtube gibt es bislang auch nur einen
       negativen Kommentar – ausgerechnet von dem User, der das Video eingestellt
       hat. Womöglich, um eine Diskussion anzuregen. Die Trolle kommen bestimmt
       noch. Wie immer.
       
       10 Jan 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.stern.de/sport/thomas-hitzlspergers-coming-out-mutig-erst-nach-abpfiff-2082011.html
 (DIR) [2] http://www.youtube.com/watch?v=xerj0szQ7UQ
 (DIR) [3] http://pic.twitter.com/c69Oml2Ocp
 (DIR) [4] http://https
 (DIR) [5] http://www.zeit.de/sport/2014-01/arne-friedrich-thomas-hitzlsperger-homosexualitaet-schwul-fussball
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Malte Göbel
       
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