# taz.de -- Selbstmordanschlag in Afghanistan: 24 Tote in Kabul
       
       > Bei einem gezielten Angriff auf ein beliebtes Restaurant im
       > Botschaftsviertel Wazir Akbar Khan am Freitagabend sterben 24 Menschen.
       > Die UN verurteilt den Anschlag.
       
 (IMG) Bild: Bei dem Angriff starben nach Polizeiangaben 13 Ausländer, acht afghanische Zivilisten sowie die drei Taliban-Angreifer.
       
       KABUL/NEW YORK dpa | Nach einem verheerenden Anschlag der Taliban in der
       afghanischen Hauptstadt Kabul hat sich die Zahl der Todesopfer bis Samstag
       auf 24 erhöht. Unter den Toten waren nach Angaben der Polizei 13 Ausländer,
       darunter vier Mitarbeiter der Vereinten Nationen. UN-Generalsekretär Ban Ki
       Moon verurteilte den Angriff vom Freitagabend auf ein bei ausländischen
       Diplomaten beliebtes und stark gesichertes Restaurant [1][auf das
       Schärfste]. Solche Anschläge auf Zivilisten seien „völlig inakzeptabel“ und
       ein „abscheulicher Bruch der internationalen Menschenrechte“. „Sie müssen
       sofort aufhören.“
       
       Auch der UN-Sicherheitsrat zeigte sich entsetzt. Er äußerte erneut seine
       tiefe Besorgnis über die Bedrohung, die die Taliban, das Terrornetzwerk
       Al-Kaida und andere bewaffnete Gruppen für die Bevölkerung, die
       afghanischen Sicherheitskräfte, die internationale Schutztruppe und die
       internationalen Hilfsorganisationen darstellten. Bei dem Angriff starben
       nach Polizeiangaben insgesamt 24 Menschen – 13 Ausländer, acht afghanische
       Zivilisten sowie die drei Taliban-Angreifer.
       
       Unter den Toten sind nach Angaben des afghanischen Innenministeriums auch
       vier Frauen. Nach Angaben des Außenministeriums in Kopenhagen starb auch
       ein dänischer Angehöriger der europäischen Polizeitruppe Eupol. Auch der
       Afghanistan-Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Libanese
       Wabel Abdallah, wurde nach Angaben von IWF-Chefin Christine Lagarde
       getötet.
       
       Angaben der Taliban, wonach Deutsche unter den Opfern seien, wurden bis
       Samstag nicht bestätigt. Die Taliban, die sich zu dem Anschlag bekannten,
       sprachen am Samstag von insgesamt 37 Toten – „29 ranghohe ausländische
       Eindringlinge und acht afghanische Söldlinge“. Angaben der Taliban zu
       Opfern waren in der Vergangenheit jedoch stets ungenau oder übertrieben.
       Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid teilte mit, der Selbstmordanschlag
       habe gezielt Ausländern in der Stadt gegolten.
       
       ## Vergeltungsschlag
       
       Es habe sich um einen Vergeltungsschlag für ein „Massaker“ in der Provinz
       Parwan in dieser Woche gehandelt. Dort waren nach Darstellung eines
       Mitarbeiters aus dem Büro des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai bei dem
       Nato-Luftangriff sieben Kinder und eine Frau getötet worden. Nach
       Erkenntnissen der Polizei hatten drei Taliban das stark abgesicherte
       Restaurant im Viertel [2][Wazir Akbar Khan] angegriffen, in dem viele
       ausländische Botschaften ihren Sitz haben.
       
       Einer der Angreifer schaltete das Wachpersonal aus, indem er das am Körper
       getragene Sprengstoffpaket zündete. Seine beiden Komplizen stürmten
       daraufhin das Restaurant und feuerten auf Gäste und Angestellte. Dabei
       starb auch der libanesische Besitzer des Restaurants. Die Angreifer wurden
       später bei Schusswechseln mit der Polizei getötet. In den vergangenen Tagen
       hatte es mehrere Angriffe in Kabul gegeben, darunter auch einen
       Selbstmordanschlag. In einem zweiten Fall war ein Selbstmordattentäter
       erschossen worden, bevor er seine Bombe zünden konnte.
       
       18 Jan 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://unama.unmissions.org/Default.aspx?tabid=12254&ctl=Details&mid=15756&ItemID=37624&language=en-US
 (DIR) [2] http://en.wikipedia.org/wiki/Wazir_Akbar_Kh%C4%81n
       
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