# taz.de -- ADAC-Skandal: Privatflug mit dem Helikopter?
       
       > Ein dienstlicher Rettungshubschrauber brachte ADAC-Präsident Peter Meyer
       > auch ins heimische Mülheim an der Ruhr.
       
 (IMG) Bild: Der ADAC auf seinem „Highway to hell“. Immer mehr Skandale gelangen an die Öffentlichkeit.
       
       BERLIN taz | Niemand möchte gern in ihnen liegen – in den
       Rettungshubschraubern des affärengeplagten Autoclubs ADAC. Aber sitzen –
       das machen manche gern darin, zum Beispiel ADAC-Präsident Peter Meyer, der
       allen Skandalen zum Trotz einen Rücktritt bislang ablehnt.
       
       Bislang sollen solche Hubschraubereinsätze rein dienstlichen Charakter
       gehabt haben – jetzt aber deutet sich zumindest eine Privatnutzung durch
       Meyer an. In mindestens einem Fall sei Meyer mit einem Rettungshubschrauber
       in seine Heimat ins nordrhein-westfälische Mülheim an der Ruhr geflogen,
       berichtet die WAZ.
       
       Den Flug mit dem Helikopter nach Wolfsburg am 27. Juni 2003 zu einer
       Autoveranstaltung hatte der Automobilclub bereits eingeräumt. Jetzt
       bestätigte der ADAC auf WAZ-Anfrage, dass sich Meyer danach auch nach Hause
       fliegen ließ.
       
       Der Reserve-Hubschrauber habe den Präsidenten am Flughafen Essen/Mülheim
       „abgesetzt“, sagte ein ADAC-Sprecher, und sei dann zu seinem Standort in
       Bonn-Hangelar weitergeflogen.
       
       ## Krankenkassen zahlen für Privatflüge
       
       Ob Meyer in Essen auch dienstlich zu tun hatte oder nach Hause wollte,
       blieb zunächst unklar. Der Hubschrauber hatte Meyer zuvor von einem
       Diensttermin in Hamburg zu einem dienstlichen Termin in Wolfsburg gebracht.
       Meyer hat an seinem Wohnsitz auch ein eigenes Büro.
       
       Die ADAC-Vorschriften gestatten es Präsidiumsmitgliedern, aus dienstlichen
       Anlässen mit Reservemaschinen der Luftrettung zu fliegen. Dies ist
       allerdings umstritten, da die Krankenkassen einen Großteil der Kosten der
       Rettungsflüge übernehmen und der Automobilclub ohne diese Finanzierung
       sicher keine Hubschrauberstaffel unterhalten könnte.
       
       Den Stein beim ADAC ins Rollen gebracht hatten Berichte über Manipulationen
       des ADAC-Autopreises „Gelber Engel“, den die Autokonzerne jahrelang gern
       für Werbung nutzten. Der verantwortliche Kommunikationschef des Vereins,
       Michael Ramstetter, hatte schließlich die Manipulation eingestanden und war
       zurückgetreten.
       
       ## Handelt der ADAC im Interesse seiner Mitglieder?
       
       „Die Verantwortlichen beim ADAC müssen endlich ihre Salamitaktik beenden
       und aktiv mit den Vorwürfen gegen den Verein umgehen“, fordert der
       verkehrspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Ulrich Lange.
       Der Plan des Vereins, in Zukunft vor politischen Äußerungen die Mitglieder
       zu befragen, sei begrüßenswert. „So kann sichergestellt werden, dass der
       ADAC auch wirklich im Interesse seiner Mitglieder agiert.“
       
       Dies hatten zuletzt vor allem CSU-Politiker bezweifelt, die eine Pkw-Maut
       für Fahrzeughalter aus dem Ausland einführen wollen. Dabei waren bereits
       während des Bundestagswahlkampfes des vergangenen Jahres die Wogen
       hochgeschlagen. So veröffentlichte der ADAC im August Ergebnisse einer
       repräsentativen Umfrage, nach denen lediglich 28 Prozent der Deutschen eine
       Pkw-Maut befürworteten. Im selben Monat hatte die CSU eine ebenfalls
       repräsentative Umfrage präsentiert, nach der 88 Prozent der Bayern eine
       Pkw-Maut befürworteten.
       
       28 Jan 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Richard Rother
       
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