# taz.de -- Vulkanausbruch auf Sumatra: Trügerische Ruhe
       
       > Tagelang hatte Vulkan Sinabung wenig Aktivität gezeigt. Jetzt wurden
       > viele Menschen auf den Feldern von einem Ausbruch überrascht: Mindestens
       > 15 sind tot.
       
 (IMG) Bild: Eine Indonesierin flüchtet vor der Aschewolke des Sinabung.
       
       JAKARTA dpa | Bei dem jüngsten Ausbruch des Vulkans Sinabung auf der
       indonesischen Insel Sumatra sind mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen.
       Möglicherweise sind sogar Dutzende Tote zu beklagen. Etwa 50 Einwohner
       würden vermisst, sagte am Sonntag ein örtlicher Priester, der mit einer
       Hilfsorganisation zusammenarbeitet.
       
       „Wir haben den Kontakt zu ihnen verloren“, berichtete der Geistliche Benny
       Kaban. Diese Menschen hätten eigentlich am Abend in die Notunterkünfte in
       sicherer Entfernung des Berges zurückkehren sollen.
       
       Der 2.460 Meter hohe Sinabung im Norden Sumatras hatte am Samstag Geröll
       und Gaswolken in die Luft geschleudert. Ein glühender Strom aus Gas, Staub,
       Gestein und Lava sei mit Geschwindigkeiten von 100 Stundenkilometern den
       Hang hinunter geschossen und habe eine Schneise der Verwüstung
       hinterlassen, berichtete der Katastrophenschutz.
       
       Nach der Eruption waren 14 Leichen gefunden worden, die meisten von ihnen
       in einem Dorf innerhalb der Sperrzone. Die Menschen hätten nicht dort sein
       dürfen, hieß es beim Katastrophenschutz. Der Sinabung war einige Tage
       relativ ruhig gewesen. Deshalb waren Anwohner, die in den vergangenen
       Wochen geflüchtet waren, auf ihre Felder zurückgekehrt. Dies wurde ihnen
       zum Verhängnis.
       
       Einen Tag vor dem Ausbruch hatte der Katastrophenschutz wegen nachlassender
       Aktivität des Vulkans zudem die Rückkehr von Einwohnern aus 16 Dörfern
       erlaubt, die mehr als fünf Kilometer von dem Berg entfernt leben. Die
       Einheimischen bauen an den fruchtbaren Hängen des Vulkans seit
       Jahrhunderten Kaffee, Kakao und Orangen an.
       
       Unter den Toten waren nach Medienberichten sieben Studenten einer
       christlichen Universität, die sich als Freiwillige um Vulkan-Flüchtlinge
       kümmerten. Stunden später starb ein 24-Jähriger, der mit schweren
       Verbrennungen in ein Krankenhaus gebracht worden war, sagte
       Katastrophenschutz-Sprecher Sutopo Nugroho. Zwei Schwerverletzte würden
       noch behandelt. Zudem gebe es Berichte über weitere Leichen.
       
       ## Gefahrenzone weiterhin meiden
       
       Präsident Susilo Bambang Yudhoyono bekundete seine Trauer um die Toten und
       rief Einwohner und Helfer zugleich zur Vorsicht auf. „Bleiben sie der
       Gefahrenzone fern“, bat er auf Twitter.
       
       Der Sinabung hatte mehr als 400 Jahre geruht, bevor er im August 2010
       wieder ausbrach. Seit September vergangenen Jahres sind rund 30.000
       Menschen aus der Umgebung geflohen. Sie fanden Notunterkunft in Kirchen,
       Moscheen, Schulen und Regierungsgebäuden.
       
       Indonesien liegt auf dem sogenannten Feuerring um den Pazifischen Ozean,
       der besonders anfällig für Erdbeben und Vulkanausbrüche ist. In dem 5.000
       Kilometer langen Inselstaat gibt es rund 500 Vulkane, fast 130 von ihnen
       sind aktiv.
       
       2 Feb 2014
       
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