# taz.de -- Missbrauchsvorwürfe gegen Woody Allen: „Unwahr und beschämend“
       
       > Woody Allen weist die Vorwürfe seiner Adoptivtochter Dylan zurück. Sein
       > Anwalt macht Allens Ex-Frau Mia Farrow dafür verantwortlich, dass der
       > Fall wieder hochkocht.
       
 (IMG) Bild: Wurde kürzlich bei den Golden Globes für sein Lebenswerk geehrt: Woody Allen.
       
       NEW YORK ap | Woody Allen hat die Missbrauchsvorwürfe seiner Adoptivtochter
       Dylan zurückgewiesen. Der Schauspieler und Regisseur habe Dylan Farrows
       offenen Brief in der [1][Online-Ausgabe der New York Times] gelesen und den
       Beitrag als „unwahr und beschämend“ empfunden, erklärte seine Sprecherin
       Leslee Dart in einer E-Mail vom Sonntag.
       
       Dylan Farrow hatte ihre Missbrauchsvorwürfe in dem am Samstag
       veröffentlichten Brief erneuert. Allen habe sie als Siebenjährige sexuell
       belästigt, nachdem er sie mit seiner damaligen Partnerin Mia Farrow
       adoptiert hatte, schrieb sie darin.
       
       Die Vorwürfe sind seit über 20 Jahren bekannt, die Staatsanwaltschaft hatte
       jedoch damals trotz Verdachtsmomenten aus Mangel an Beweisen keine Anklage
       gegen Allen erhoben. Mittlerweile sei der Fall verjährt, erklärte
       Staatsanwalt Franc Maco, der den Fall bereits damals betreut hatte.
       
       Allens Anwalt Elkan Abramowitz machte indirekt Allens ehemalige
       Lebensgefährtin Mia Farrow dafür verantwortlich, dass der Fall jetzt wieder
       Wellen schlägt. „Es ist tragisch, dass nach 20 Jahren von einer
       rachsüchtigen Geliebten eine Geschichte wieder hochgekocht wird, nachdem
       sie von unabhängigen Behörden vollständig untersucht und zurückgewiesen
       wurde. Schuld an Dylans Leid sind weder Dylan selbst noch Woody Allen.“
       
       ## „Ich war geplagt von Schuldgefühlen“
       
       Allens Adoptivtochter hatte in dem Brief von schweren Selbstvorwürfen
       gesprochen: „Dass er davongekommen ist mit dem, was er getan hat, hat mich
       verfolgt, als ich größer wurde“, schrieb sie. „Ich war geplagt von
       Schuldgefühlen, weil ich es zugelassen hatte, dass er in der Nähe anderer
       kleiner Mädchen war.“
       
       Sie berichtete von einem sexuellen Übergriff im Jahr 1992, der sich auf dem
       Dachboden des Hauses der Familie in Connecticut zugetragen habe. Darüber
       hinaus habe es zahlreiche andere Situationen gegeben, in denen Allen sich
       ihr gegenüber anzüglich verhalten habe.
       
       „So lange ich mich erinnern kann, hat mein Vater Dinge mit mir gemacht, die
       ich nicht gemocht habe“, erklärte sie. „Diese Dinge sind so oft passiert,
       so routiniert und so geschickt versteckt vor einer Mutter, die mich
       geschützt hätte, wenn sie davon gewusst hätte.“
       
       Dass sie sich nun öffentlich zu dem Fall äußere, habe auch damit zu tun,
       dass Allen kürzlich bei den Golden Globes für sein Lebenswerk geehrt worden
       sei. Die ungebrochene Zuneigung Hollywoods für Allen habe ihr Leiden
       verschlimmert.
       
       ## Baldwin: „Nicht meine Angelegenheit“
       
       Bei der Verleihung der Oscars am 2. März ist Allens Film „Blue Jasmine“ in
       drei Kategorien nominiert, darunter auch für das Drehbuch, das er
       geschrieben hat. Alec Baldwin, der in dem Film zu sehen ist, war einer von
       mehreren Hollywood-Schauspielern, die Dylan Farrow in ihrem offenen Brief
       namentlich erwähnte. Über Twitter reagierte er auf Forderungen, er solle zu
       dem Brief Stellung beziehen. „Sie liegen falsch, wenn Sie glauben, dass es
       einen Platz für mich oder irgendeinen Außenstehenden in der Angelegenheit
       dieser Familie gibt“, schrieb er.
       
       Die Missbrauchsvorwürfe waren aufgekommen, nachdem Allen mit Soon-Yi
       Previn, einer damals rund 19 Jahre alten Adoptivtochter Mia Farrows aus
       einer früheren Partnerschaft, eine Beziehung begonnen hatte. Die
       Partnerschaft zu Farrow zerbrach, Allen und Previn heirateten 1997 und
       adoptierten selbst zwei Töchter.
       
       3 Feb 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.nytimes.com/2014/02/02/opinion/sunday/kristof-dylan-farrows-story.html?_r=0
       
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