# taz.de -- Kurzfilm „PUT(IN)LOVE“: „DU bist ein Niemand“
       
       > „PUT(IN)LOVE“ thematisiert antihomosexuelle Gewalt im Russland von heute.
       > Betroffenen soll der Kurzfilm Mut machen.
       
 (IMG) Bild: In der Umkleidekabine der Schwimmhalle wird Protagonistin Schenja von jungen Männern fast bewusstlos geprügelt.
       
       Schenja ist ein russischer Teenager aus Sotschi. Schenja trägt am liebsten
       Kleider, schminkt sich und ist auf der Suche nach seiner/ihrer
       Genderidentität. Was in vielen Ländern nichts Ungewöhnliches mehr ist,
       bedeutet in Russland Ausgrenzung, Demütigung – und oft auch die Anwendung
       von Gewalt.
       
       So auch im Falle von Schenja. Beim Sport machen andere Jugendliche aus
       ihrem Abscheu keinen Hehl. Im Bus löst Schenjas Anwesenheit Kopfschütteln
       und negative Reaktionen aus. In der Umkleidekabine der Schwimmhalle wird
       Schenja von mehreren jungen Männern fast bis in die Bewusstlosigkeit
       geprügelt. „Du bist ein Niemand, merk’ dir das“, brüllte einer der
       Schläger.
       
       Schenjas alltäglicher Spießrutenlauf ist Gegenstand eines knapp
       zehnminütigen Dokukurzfilms der griechischen Regisseurin Eirini Karamanoli,
       der in Prag mit russischsprachigen Darstellern gedreht wurde. Den Streifen
       mit dem Titel [1][„PUT(IN)LOVE“] will Karamanoli als Botschaft an die
       russische LGBT-Community während der Olympischen Winterspiele in Sotschi
       verstanden wissen.
       
       „Wir sehen, dass in Russland täglich mehr und mehr dieser Menschen Opfer
       von Gewalt werden“, sagt sie. Und: „Mit diesem Film wollen wir den
       Schwulen, Lesben und Transgendern zeigen, dass sie nicht allein sind und
       dass wir verfolgen, was in Russland geschieht. Wir wollen klar machen, dass
       LGBT-Rechte auch Menschenrechte sind.“
       
       Das dämmert mittlerweile auch einigen DarstellerInnen, deren Sicht auf
       Minderheitenrechte, wie sie sagen, sich bereits gewandelt habe. Der
       25-jährige Gabriel Cohen, Student aus Karaganda, wirkte ebenfalls in dem
       Film mit. Er persönlich habe nichts gegen LGBTler, aber er sei strikt
       dagegen, daraus ein Politikum zu machen. Das besorgt ja auch schon
       Russlands Präsident Wladimir Putin.
       
       19 Feb 2014
       
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 (DIR) [1] http://www.youtube.com/watch?v=55bXiNirSLI
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Barbara Oertel
       
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