# taz.de -- Proteste in Venezuela: Opposition beklagt Todesopfer
       
       > Leopoldo López, Venezuelas Oppositionsführer, kommt vorerst nicht aus dem
       > Gefängnis frei. Die Zahl der Todesoper hat sich auf Fünf erhöht.
       
 (IMG) Bild: Da war er noch frei: Leopoldo López.
       
       BUENOS AIRES taz | Venezuelas Oppositionsführer Leopoldo López bleibt in
       Haft. Nach der Anhörung in einem Militärgefängnis in der Nähe der
       Hauptstadt Caracas entschied Richterin Ralenis Tovar Guillén, das vor einer
       Anklageerhebung weitere Ermittlungen vorgenommen werden. López könnte bis
       so zu 45 Tage im Gefängnis bleiben.
       
       Die Staatsanwaltschaft wirft dem 42-Jährigen öffentliche Unruhestiftung,
       Sachbeschädigung und Bildung einer kriminellen Vereinigung vor. Bei einer
       Verurteilung für den letzten Straftatbestand droht López eine
       Gefängnisstrafe von sechs bis zehn Jahren.
       
       López wurde mit Haftbefehl gesucht und hatte sich am Dienstag nach einer
       Demonstration der Polizei gestellt. Ihm wurde die Aufstachelung zu den
       gewaltsamen Protesten vorgeworfen, bei denen vor einer Woche drei Menschen
       ums Leben kamen.
       
       Die Proteste gegen die Regierung gingen auch am Mittwoch weiter. An
       zahlreichen Straßenkreuzungen in der Hauptstadt errichteten vor allem
       Jugendlichen Barrikaden und steckten Autoreifen in Brand. In der Nacht auf
       Donnerstag ging die Polizei mit Tränengas gegen kleinere Ansammlungen von
       Demonstranten auf der Plaza Altamira vor, dem traditionellen
       Versammlungsort der politischen Opposition.
       
       Protestaktionen wurden aus zahlreichen Bundesstaaten gemeldet. US-Präsident
       Barack Obama hat Venezuelas Regierung und Opposition zum Dialog aufgerufen.
       Die Gewalt sei „inakzeptabel“. „Gemeinsam mit der Organisation
       Amerikanischer Staaten fordern wir die venezolanische Regierung zur
       Freilassung der festgenommenen Demonstranten und zu einem echten Dialog
       auf“, sagte der US-Präsident am Mittwoch bei einem Nordamerika-Gipfel im
       mexikanischen Toluca.
       
       Inzwischen hat sich die Zahl der Todesoper auf fünf erhöht. Eine 21-jährige
       Studentin erlag am Mittwoch ihrer Kopfschussverletzung, die sie tags zuvor
       während einer Demonstration in der Stadt Valencia im Bundesstaat Carabobo
       erlitten hatten. Augenzeugen machen Mitglieder bewaffneter und
       motorisierter Banden, die sogenannten „Colectivos“ dafür verantwortlich. Am
       Montag war ein 17-Jähriger im Bundestaat Sucre bei einer Protestaktion von
       einem Auto überfahren worden und gestorben.
       
       20 Feb 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jürgen Vogt
       
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