# taz.de -- Tourismus-Börse ITB in Berlin: Einmal um die ganze Welt
       
       > Für Reisen geben die Deutschen weiterhin viel Geld aus. Das mobile
       > Internet ist für Reisende zum wichtigen Informationskanal geworden.
       
 (IMG) Bild: Abflug in Düsseldorf: Zum Ausspannen der Sonne entgegen.
       
       BERLIN taz | Auf der [1][Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin]
       herrscht unter den mehr als 10.000 Ausstellern gute Laune. Es winkt ein
       weiteres Rekordjahr. Das bestätigt die neue Reiseanalyse der
       [2][Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR)]. Immerhin 55 Prozent
       der Bundesbürger haben demnach schon feste Reisepläne, nur 11 Prozent
       wollen dieses Jahr nicht wegfahren.
       
       Damit ist die Reiselust noch etwas größer als vor einem Jahr. 2013
       unternahmen die Deutschen 70,7 Millionen Urlaubsreisen, das waren 1,4
       Millionen mehr. Rund 78 Prozent der Bevölkerung waren mindestens einmal für
       fünf Tage oder länger unterwegs. Sowohl die Zahl der Reisen als auch der
       Anteil der Reisenden seien damit so hoch wie noch nie gewesen, stellen die
       FUR-Experten fest. Und auch für 2014 werden die Aussichten als glänzend
       bewertet.
       
       Fürs Reisen geben die Deutschen weiter viel Geld aus. Nicht einmal jeder
       Zwölfte möchte den Gürtel enger schnallen, jeder Neunte sogar noch mehr
       ausgeben. Voriges Jahr war den Deutschen ihr Urlaub in aller Welt die
       Rekordsumme von 64,1 Milliarden Euro wert, ein Plus von 800 Millionen Euro.
       Im Schnitt kostete eine Reise um 900 Euro.
       
       Unter den Urlaubszielen liegen weiter die Mittelmeerländer hoch im Kurs.
       Auch die Nachfrage für die Balearen, Griechenland, Tunesien und die Türkei
       sei hoch. Das von der Wirtschaftskrise gezeichnete Griechenland habe das
       Comeback geschafft, sagte der Präsident des Deutschen Reiseverbandes Jürgen
       Büchy.
       
       ## Mehr Infos via Smartphone oder Tablet
       
       Bei Fernstrecken legten die Arabischen Emirate und die karibischen Inseln
       zu. Zurückhaltend seien die Deutschen wegen der Unruhen weiter bei Ägypten.
       Auch Buchungen für Bulgarien und Italien ließen nach.
       
       Das mobile Internet ist zum wichtigen Informationskanal für Reisende
       geworden. Voriges Jahr nutzten bereits 27 Prozent das Smartphone oder
       Tablet für Infos zu Urlaub, laut FUR fast eine Verdoppelung. 36 Prozent der
       Onliner teilten bereits Urlaubserlebnisse über soziale Netzwerke und Blogs,
       nutzten Foto- und Videoplattformen für ihre Beiträge oder Bewertungs- und
       Kommentarfunktionen. In der Altersgruppe bis 29 Jahren waren sogar mehr als
       die Hälfte der Reisenden entsprechend aktiv.
       
       Der Verband Internet Reisevertrieb (VIR) erwartet, dass auch die
       Reisebuchungen über mobile Endgeräte zunehmen werden. Bereits jeder siebte
       deutsche Tourist reserviert zumindest ein Hotelzimmer oder einen anderen
       Teil der Reiseleistung per Smartphone oder Tablet. „In diesem Bereich gibt
       es für Online-Anbieter viel Potenzial“, betont VIR-Vorstand Michael Buller.
       
       ## Kreuzfahrten boomen immer noch
       
       Kreuzfahrten bleiben auch nach dem Costa-Unglück ein Wachstumsmotor der
       Reisebranche. Fast 1,7 Millionen Deutsche buchten voriges Jahr eine
       Schiffsreise auf hoher See, das ist ein neuer Passagierrekord und ein Plus
       von 9 Prozent. Die Preise sinken, denn immer mehr Luxusliner buhlen um
       Gäste. Im Schnitt kostete eine Kreuzfahrt 1.492 Euro, das sind 218 Euro
       weniger als im Jahr zuvor. Allerdings ging auch die Reisedauer von 9,2 auf
       8,7 Nächte zurück. Das Mittelmeer, Nordlandfahrten, der Atlantik, die
       Kanaren und die Ostsee sind die Favoriten der Bundesbürger.
       
       Der Fachverband und der Reiseverband DRV, die gemeinsam die neue
       Marktstudie auf der ITB präsentierten, verweisen allerdings darauf, dass
       die Zahlen mit den Vorjahren nur eingeschränkt vergleichbar seien. Denn bei
       den bisherigen Untersuchungen waren An- und Abreisekosten zum Hafen noch
       teils enthalten.
       
       Bei den Flusskreuzfahrten erschwerten Hochwasser, Streiks der
       Schleusenwärter und die politische Krise am Nil das Geschäft. Knapp 407.
       000 Reisen wurden verkauft, ein Rückgang von fast 7 Prozent. Der Reisepreis
       sank weiter von 1.043 auf noch 1.025 Euro. Am beliebtesten bei den
       Deutschen sind Donau und Rhein.
       
       8 Mar 2014
       
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