# taz.de -- Unglück vor der Küste Vietnams: Passagiermaschine abgestürzt
       
       > 239 Menschen waren am Bord: Am Samstag verschwand eine Boeing der
       > Malaysian Airlines vom Radar. Suchtrupps begaben sich auf Schiffen zur
       > vermuteten Unglücksstelle.
       
 (IMG) Bild: Auf dem Flughafen von Kuala Lumpur werden Angehörige der vermissten Passagiere von Journalisten umringt.
       
       KUALA LUMPUR/HANOI dpa | Vor der Küste von Vietnam ist am Samstag ein
       Flugzeug der Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord verunglückt. Der
       Funkkontakt zu der Boeing 777-200 war zwei Stunden nach dem Start in
       Malaysia abgebrochen, teilte die Fluggesellschaft mit. Die Maschine befand
       sich nach Angaben der vietnamesischen Behörden zu dem Zeitpunkt über dem
       Meer, kurz vor dem Luftraum über Vietnam. Die Unglücksursache war auch
       Stunden später noch unklar. Einen Notruf der Crew gab es nicht, die
       Wetterlage war normal. Die Maschine konnte zunächst nicht geortet werden.
       
       „Ich kann bestätigen: Die Maschine ist abgestürzt, sie gilt nicht als
       vermisst“, sagte der Sprecher der Nationalen Rettungskräfte,
       Generalleutnant Pham Hoai Giang, der Zeitung VTC News. Sowohl malaysische
       als auch vietnamesische Such- und Rettungstrupps waren nach Angaben der
       vietnamesischen Marine auf dem Weg zur vermuteten Unglücksstelle.
       
       An Bord waren nach Angaben der Airline überwiegend chinesische Passagiere
       sowie aus Europa drei Franzosen, ein Österreicher, ein Niederländer und ein
       Italiener. Deutsche waren demnach nicht unter den Reisenden.
       
       „In der Region, in der die Maschine verschwand, wurde zu dem Zeitpunkt
       keine ungewöhnliche Wetterlage gemeldet“, sagte Vietnams
       Vize-Verkehrsminister Pham Quy Tieu. Es habe keine Anzeichen gegeben, dass
       das Flugzeug in Not gewesen sei, sagte Malaysia Airlines-Chef Ahmad Jauhari
       Yahya. Der Pilot sei ein erfahrener Kollege mit mehr als 30 Dienstjahren
       gewesen.
       
       „Wenn beide Piloten damit beschäftigt sind, das Flugzeug vor einem Absturz
       zu retten, haben sie unter Umständen keine Zeit mehr, sich bei der
       Bodenkontrolle zu melden“, sagte der Sprecher der Deutschen Flugsicherung,
       Axel Raab. Er wollte über Ursachen nicht spekulieren, meinte aber: „Es
       könnte theoretisch ja auch ein terroristischer Anschlag gewesen sein.“
       
       ## Die Maschine war auf dem Weg nach Peking
       
       Die Maschine war aus der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur auf dem Weg
       nach Peking. Sie war um 0.41 Uhr Ortszeit (17.41 MEZ) gestartet. An Bord
       waren zwölf Besatzungsmitglieder und 227 Passagiere aus 14 Ländern. Die am
       Flughafen in Peking warteten Angehörigen wurden in ein Hotel gebracht und
       psychologisch betreut. Aus dem Raum, wo sie sich aufhielten, schallte
       verzweifeltes Weinen. „Ich hatte mehrere Freunde in dem Flugzeug“, sagte
       ein Mann.
       
       Boeing stellte ein Expertenteam zusammen, um bei der Aufklärung des
       Unglücks zu helfen, wie das Unternehmen auf seiner Webseite mitteilte. „Wir
       drücken den Familien der Menschen an Bord unser tiefstes Mitgefühl aus“,
       hieß es dort.
       
       Die mutmaßliche Unglücksstelle befindet sich zwischen der Ostküste
       Malaysias und der Südspitze Vietnams, zwischen dem Golf von Thailand und
       dem Südchinesischen Meer. Malaysia, Vietnam und China setzten Such- und
       Rettungsschiffe ein. Die vietnamesischen Behörden versetzten auch Fischer
       in der Region in Alarmbereitschaft.
       
       Malaysia Airlines ist die nationale Fluggesellschaft. Sie gilt als
       zuverlässige Airline. Sie fliegt mit Boeing und Airbus-Maschinen nach
       eigenen Angaben täglich 37 000 Passagiere zu 80 Zielen im In- und Ausland.
       
       8 Mar 2014
       
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