# taz.de -- Die Wahrheit: Der Gott der Carnivoren
       
       > Ein herzhaftes Gedicht zum Montag: Göttliche Fleischeslust schlägt
       > Kapriolen an der Wursttheke.
       
 (IMG) Bild: Im Paradies der Fleischfresser.
       
       Gott steht an im Metzgerladen,
       
       reibt sich lächelnd seine Hände,
       
       inspiziert die Wurstbestände,
       
       schaut auf Metzgerfrauen-Waden.
       
       Soll er heute Blutwurst wählen,
       
       Schnitzel und ein Viertel Zunge?
       
       Oder von der sauren Lunge?
       
       Wird er Kalorien zählen?
       
       Schwein derweil im Metzgerwagen
       
       hat so gänzlich andre Sorgen.
       
       Ruckelt durch den frühen Morgen,
       
       tut sich letzte Fragen fragen.
       
       Metzgerfrau sagt: „Das kann dauern,
       
       wenn sie wieder Schweineschwarten
       
       wollen.“ Gott spricht: „Ich kann warten.“
       
       Und er lächelt sans Bedauern.
       
       Er hat Zeit und Schwein hat keine.
       
       Gott, ganz lässig, freut sich schon.
       
       Koteletts sind ihm Gotteslohn,
       
       schön sind Metzgerinnenbeine.
       
       Nichts muss schnell gehn oder flott.
       
       Er scheint ganz Geduld zu sein.
       
       Weiß er doch, ein jedes Schwein
       
       findet seinen Weg zu Gott.
       
       Stunden später oder so,
       
       tritt er pfeifend auf die Straße,
       
       schwer bepackt. In hohem Maße
       
       lächelt Gott sehr fleischesfroh.
       
       Taschen voll mit Schinkenwurst,
       
       Schweineschnitzel und Tatar,
       
       sieht er vorn in Rudis Bar
       
       Mädchen, die ihm winken. Durst!
       
       Peter P. Neuhaus
       
       10 Mar 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Peter P. Neuhaus
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Wurst
 (DIR) Gott
 (DIR) Wald
 (DIR) Rhein
 (DIR) Schützenfest
 (DIR) Wladimir Putin
 (DIR) Sex
 (DIR) Käse
 (DIR) Tierwelt
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Die Wahrheit: Im Frühwald
       
       Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die
       Leserschaft an einem Poem über die morgendliche Natur und ihre Bewohner
       erfreuen.
       
 (DIR) Die Wahrheit: Rheinpartie
       
       Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschar
       an einem Poem über eine Zugfahrt mit kleinen Zumutungen erfreuen.
       
 (DIR) Die Wahrheit: Im schönsten Trallala
       
       Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die
       Leserschaft an einem Poem über die Schützenfest-Saison erfreuen.
       
 (DIR) Die Wahrheit: Halte durch, Wladimir!
       
       Auch wochenends darf Gedichtetag sein auf der Wahrheit: Heute erfreut sich
       die Leserschaft an einem Poem über die Maßlosigkeit.
       
 (DIR) Die Wahrheit: Duett im Bett
       
       Das sinnenscharfe Sonett zum Samstag: Sex, Sehnsucht, und so weiter ...
       immer weiter ... und weiter ...
       
 (DIR) Die Wahrheit: Abendbrot mit zwei Halunken
       
       Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die
       Leserschaft an einem Poem über zwei Mitesser am Vespertisch erfreuen.
       
 (DIR) Die Wahrheit: Tierisch gut
       
       Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die
       Leserschaft an einem Poem über die Makellosigkeit der Tierwelt erfreuen.