# taz.de -- Leverkusen fliegt aus Champions League: Tapfere Verlierer
       
       > Zehn Minuten lang sah es so aus, als könnten die Leverkusener gegen Paris
       > St. Germain ein Wunder schaffen. Doch dann war die Realität wieder da.
       
 (IMG) Bild: Verunsicherte Gesichter bei den Leverkusenern
       
       PARIS dpa | Bayer Leverkusen hat sich mit Anstand als erste deutsche
       Mannschaft aus der Champions League verabschiedet. Der Bundesliga-Dritte
       verlor am Mittwoch beim französischen Fußball-Meister Paris St. Germain
       zwar 1:2 (1:1), konnte eine erneute Pleite wie im Achtelfinal-Hinspiel aber
       verhindern. Drei Wochen nach der 0:4-Blamage brachte Sidney Sam den
       Werksclub überraschend in Führung (6. Minute). Doch Marquinhos (13.) und
       Ezequiel Lavezzi (53.) schossen den Sieg für das Star-Ensemble von der
       Seine heraus.
       
       „Wir haben eine gute Leistung gebracht und Charakter und Qualität gezeigt.
       Es gab vieles Positives in diesem Spiel. Wir haben wieder ein bisschen
       Selbstvertrauen bekommen“, sagte Bayer-Cheftrainer Sami Hyypiä im TV-Sender
       Sky. „Wir haben an uns geglaubt, das gibt uns hoffentlich Zuversicht am
       Samstag bei den Bayern, aber auch für die nächsten Spiele in der
       Bundesliga“, betonte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler im ZDF. Die Chance zur
       2:1-Führung vergab Simon Rolfes mit einem schwach geschossenen Foulelfmeter
       (28.). Emre Can handelte sich in der 68. Minute nach einer Schwalbe die
       Gelb-Rote Karte ein.
       
       Insgesamt aber zeigte die zuletzt so verunsicherte Mannschaft vor 45.596
       Zuschauern im Prinzenpark-Stadion eine engagierte Leistung und vermied drei
       Tage vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel beim FC Bayern München einen weiteren
       Tiefschlag. „Wir haben es heute ganz gut gemacht“, sagte Rolfes. Der
       schwedische Starstürmer Zlatan Ibrahimovic, Doppel-Torschütze im Hinspiel,
       traf diesmal nicht und wurde in der 72. Minute ausgewechselt. Mit bislang
       zehn Champions-League-Toren konnte er nicht mit Real-Star Cristiano Ronaldo
       (11) gleichziehen.
       
       Bei Bayer erhielt der zuletzt schwer kriselnde Angreifer Stefan Kießling
       eine schöpferische Pause. Für ihn stand Eren Derdiyok in der Startelf.
       Insgesamt brachte Hyypiä sechs Neue im Vergleich zum 1:1 in Hannover – zwei
       waren maßgeblich am frühen Führungstreffer beteiligt. Nach einer Flanke von
       Giulio Donati köpfte Sam zum 1:0 ein.
       
       ## Zehn Minuten Hoffnung
       
       Bayer begann engagiert und einsatzfreudig. Nach drei Minuten versuchte es
       Can aus der Distanz. Doch die leise Leverkusener Hoffnung auf ein
       Fußball-Wunder währte nur zehn Minuten. Der Pariser Paradesturm mit
       Ibrahimovic, Lavezzi und Edinson Cavani stürzte die Gäste immer wieder in
       Verlegenheit. Ibrahimovic scheiterte an Leno (13.) und setzte einen
       gefühlvollen Heber an die Latte (18.). Zwischendurch köpfte Marquinhos zum
       1:1 ein.
       
       Wie verunsichert der Krisenclub aus Leverkusen nach dem Remis in Hannover
       und den vorherigen fünf Niederlagen in Serie noch ist, zeigte das Scheitern
       von Kapitän Rolfes vom Elfmeterpunkt. Derdiyok war von Christophe Jallet am
       Trikot gezupft worden, doch Rolfes konnte das Elfmeter-Angebot nicht
       nutzen. Nun schien die Moral gebrochen. Der schwedische Ausnahmestürmer
       Ibrahimovic bediente Cavani mit einem Zauberpass, der Uruguayer scheiterte
       an Leno (38.).
       
       Ohne den gesperrten Innenverteidiger Emir Spahic und die verletzten Lars
       Bender und Jens Hegeler wehrten sich die Gäste auch nach dem Wechsel
       tapfer. Der entscheidende Pass nach vorne aber fehlte, die Fehlerquote im
       Leverkusener Spiel war zu hoch, um St. Germain ernsthaft zu gefährden.
       Donati (54.) und Gonzalo Castro (59.) scheiterten an Sirigu.
       
       Der zweite Königsklassen-Viertelfinal-Einzug nacheinander geriet fürdie
       Franzosen nie in Gefahr. In der Schlussphase ließen es beide Teams ruhiger
       angehen. Leno klärte stark gegen Javier Pastore (84.). Für Bayer soll in
       den kommenden Wochen nun in der Bundesliga das Projekt direkte Rückkehr in
       die Champions League in die Tat umgesetzt werden.
       
       13 Mar 2014
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Champions League
 (DIR) Bayer Leverkusen
 (DIR) Paris St. Germain
 (DIR) Fußball
 (DIR) Fußball
 (DIR) Champions League
 (DIR) Champions League
 (DIR) Champions League
 (DIR) Sami Hyypiä
 (DIR) Schalke 04
 (DIR) Real Madrid
 (DIR) Champions League
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Fußball-Bundesliga Sonntagsspiele: Hoffenheim und Leverkusen siegen
       
       Leverkusen überwindet beim Comeback von Trainer Sascha Lewandowski gegen
       Hertha seine Krise. Augsburgs Höhenflug ist hingegen vorerst beendet.
       
 (DIR) Viertelfinalauslosung Champions League: Selbstsichere Bayern, ängstlicher BVB
       
       Bayern München trifft in der Runde der letzten Acht auf Manchester United.
       Borussia Dortmund bekommt es wie in der vergangenen Saison mit Real Madrid
       zu tun.
       
 (DIR) Dortmund in der Champions League: Nicht schön, aber „leider geil“
       
       Erfolg kann sich auch in der Niederlage verstecken, sagte Jürgen Klopp nach
       dem 1:2 von Dortmund gegen Zenit St. Petersburg. Weiter ist die Borussia,
       die Fans aber maulen.
       
 (DIR) Achtelfinale Champions League: Spitzer Knaller von Podolski
       
       Abermals hat der FC Bayern München im Achtelfinale der Champions League den
       FC Arsenal rausgeschmissen. Ein Unentschieden reichte zum Weiterkommen.
       
 (DIR) Trainerdiskussion in Leverkusen: Jenseits der Stille
       
       Bayer Leverkusen verliert zum fünften Mal in Folge. Die Frage wird laut, ob
       der sehr ruhige Sami Hyypiä das Selbstbewusstsein zurückgeben kann.
       
 (DIR) Champions-League-Achtelfinale: Real filetiert Schalke
       
       In den ersten Minuten spielt sich der FC Schalke 04 gegen Real Madrid
       Chancen heraus. Dann schießen Ronaldo, Bale und Benzema jeweils zwei Tore.
       
 (DIR) Real Madrid in der Champions League: Statt Intrigen nur noch Idylle
       
       Vor der Partie auf Schalke kann Real Madrids Trainer Carlo Ancelotti auf
       eine historisch gute Bilanz blicken. Er befriedet den Verein mit seinem
       Charme.
       
 (DIR) Achtelfinale Champions League: Leverkusens deprimierender Auftritt
       
       Kaum Gegenwehr, kein Selbstvertrauen: So zeigt sich Bayer Leverkusen bei
       der Niederlage gegen Paris St. Germain. Besser lief's für den FC Barcelona.