# taz.de -- Havarie auf dem Albert-See: Mehr als 100 Flüchtlinge ertrunken
       
       > Ein Schiffsunglück auf dem Albert-See an der Grenze zwischen Uganda und
       > Kongo fordert mindestens 108 Tote. Die Polizei erklärt Suche nach
       > Überlebenden für beendet.
       
 (IMG) Bild: Entsetzen unter Angehörigen in Ntoroko, Uganda: 15 der Toten waren Kinder.
       
       KAMPALA rtr/taz | Mindestens 108 Menschen sind beim Kentern eines
       überladenen Schiffes auf dem Albert-See an der Grenze zwischen Uganda und
       der Demokratischen Republik Kongo ertrunken. Die ugandische Polizei
       revidierte am Montag die Opferzahlen des Unglücks vom Samstag in
       stürmischen Gewässern scharf nach oben, nachdem sie immer mehr Leichen aus
       dem Wasser gefischt hatte, und erklärte schließlich die Suchaktion für
       beendet.
       
       "Seit Beginn der Rettungsaktion am Samstag haben wir 107 Leichen geborgen",
       sagte der lokale ugandische Polizeisprecher Charles Sebambulidde gegenüber
       Reuters am Telefon, bevor eine weitere Leiche gefunden wurde. 45 der rund
       150 Pasagiere seien lebend geborgen worden. "Wir glauben, dass wir jetzt
       ungefähr alle haben, da wir nur über eine Schätzung der Zahl der Passagiere
       verfügten. Erstmal ist unsere Bergungsaktion beendet, weil wir nicht
       denken, dass es da draußen noch Überlebende gibt."
       
       Auf dem Schiff befanden sich hauptsächlich kongolesische Flüchtlinge, die
       aus dem ugandischen Lager Kyangwali heimkehren wollten. In Uganda leben
       rund 175.000 kongolesische Flüchtlinge. Viele sind derzeit im Begriff, auf
       eigene Faust nach Hause zurückzukehren, weil ihnen die UN-Repatriierung zu
       lange dauert. Ein zweites Schiff überstand die Fahrt erfolgreich.
       
       Die Leichen und die Überlebenden wurden in Ntoroko auf dem ugandischen Ufer
       des Sees an Land gebracht, wo sich zahlreiche Angehörige und Freunde
       versammelten. Lokale Mediziner erklärten, die Aktion sei schwierig, da es
       an Transportmöglichkeiten mangele und die Gegend eigentlich ein
       Naturschutzgebiet sei.
       
       24 Mar 2014
       
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