# taz.de -- Kommentar Kommunalwahlen Frankreich: Merci beaucoup, Angela!
       
       > Dass die Wahlen für Hollandes Sozialisten schlecht gelaufen sind, ist
       > kein Wunder bei der eher unsozialen Politik des Präsidenten. Jetzt müssen
       > Konsequenzen her.
       
 (IMG) Bild: Francois Hollande kann sich für sein Desaster voller Bitterkeit bei Angela Merkel bedanken.
       
       Die Stimmung könnte mieser nicht sein in Frankreich. Das wusste François
       Hollande schon vor den Kommunalwahlen. Die französischen Wählerinnen und
       Wähler haben es ihm mit einer fast grausamen Deutlichkeit in Erinnerung
       gerufen und ihm dabei zu verstehen gegeben, wen sie dafür verantwortlich
       machen: Ihn persönlich und seine Regierung, die im Kampf gegen die Krise
       und Arbeitslosigkeit hilflos erscheinen. Viele Linkswähler haben
       desertiert. Da half alles Bitten oder Drohen mit den Folgen einer
       kommunalen Rechtswende und dem Vormarsch der Rechtsextremisten in die
       Rathäuser nichts.
       
       Warum auch sollten die Franzosen eine „sozialdemokratisch“ agierende Linke
       wählen, wenn diese offenbar nicht fähig oder willens ist, eine linke
       Politik zu betreiben? Von einer rot-grünen Regierung akzeptieren sie die
       Ausrede nicht, dass aufgrund der ererbten Finanzlage der Sozialstaat nicht
       aus dem Vollen schöpfen und verteilen kann. Nur 20 Monate ist es her, dass
       Nicolas Sarkozy samt seiner konservativen Rechten mit ebenso viel
       Leidenschaft zum Teufel geschickt wurde.
       
       Hollande muss sich Asche aufs Haupt streuen und mit der Geste einer
       Regierungsumbildung zeigen, dass er die Botschaft der Wähler versteht und
       akzeptiert. Er kann sich für sein Desaster voller Bitterkeit bei Angela
       Merkel bedanken. Sie hat ihn wie schon seinen Vorgänger an die
       Haushaltsdisziplin gemahnt und zu einem seriösen Schuldenabbau gedrängt.
       Hollande wollte seine Verantwortung gegenüber den EU-Verpflichtungen
       einhalten. Das ist ihm nun sehr übel bekommen.
       
       Aus dem kommunalen Votum lässt sich für ihn keine politische
       Gebrauchsanweisung ableiten, sondern nur der dringende Auftrag an die
       Staatsführung, entschlossener, schneller und besser zu arbeiten, damit sich
       Ergebnisse für die Anstrengungen abzeichnen. Und sonst? Sonst drohen die
       Frustrierten damit, sich bei nächster Gelegenheit Marine Le Pen an den Hals
       zu werfen – was ihnen dann ebenso schnell wieder Leid tun müsste.
       
       31 Mar 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Rudolf Balmer
       
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