# taz.de -- USA und Japan stärken Militär-Kooperation: Pazifistische Wende in Japan
       
       > USA und Japan bauen ihre militärische Zusammenarbeit aus.
       > US-Verteidigungsminister Hagel will weitere Kriegsschiffe nach Japan
       > schicken.
       
 (IMG) Bild: Militärische Begrüßung für US-Verteidigungsminister Chuck Hagel.
       
       TOKIO dpa | Vor dem Hintergrund erhöhter Spannungen in Ostasien wollen
       Japan und seine Schutzmacht USA die Sicherheitskooperation stärken.
       Washington will nach den jüngsten nordkoreanischen Raketentests die Zahl
       seiner in Japan stationierten Aegis-Zerstörer bis 2017 um zwei auf sieben
       Schiffe erhöhen, teilte US-Verteidigungsminister Chuck Hagel am Sonntag bei
       einem Treffen mit seinem japanischen Kollegen Itsunori Onodera in Tokio
       mit. Die Entsendung weiterer Kriegsschiffe diene dazu, besser mit
       Nordkoreas „provokativen“ Raketenabschüsse umgehen zu können.
       
       Mit Blick auf Japans Streit mit China um unbewohnte Inseln im
       Ostchinesischen Meer sprachen sich beide Minister gegen Versuche aus, den
       Status Quo mit Gewalt zu ändern. Hagel, der an diesem Montag nach China
       weiterreist, betonte, dass die USA ihre Bündnisverpflichtung gegenüber
       Japan „ernst“ nehme. Zugleich rief er zum Dialog auf. Eine „friedliche
       Lösung von Territorialdisputen ist im Interesse aller Nationen“, sagte
       Hagel. „Große Mächte haben große Verantwortung. Und China ist eine große
       Macht“.
       
       China streitet im Ostchinesischen Meer mit Japan um eine chinesisch Diaoyu
       und japanisch Senkaku genannte Inselgruppe sowie mit seinen Nachbarn in
       Südostasien um Inselgruppen im Südchinesischen Meer.
       
       Hagel begrüßte unterdessen das Bestreben der japanischen
       rechtskonservativen Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe, Japan das
       Recht auf kollektive Selbstverteidigung zu geben, also das Recht, in
       Konflikten für Verbündete – namentlich die USA – zu kämpfen, selbst wenn
       Japan nicht direkt angegriffen wird. Hierzu will Abe die Interpretation der
       pazifistischen Verfassung ändern.
       
       Die USA und Japan wollen ferner ihre Kooperation bei
       Verteidigungstechnologien ausbauen, nachdem Japan kürzlich seine
       Richtlinien für Waffenexporte erstmals seit fast 50 Jahren gelockert hatte.
       Zuvor hatte die japanische Regierung angesichts der wachsenden Spannungen
       mit China bereits eine Änderung ihrer bisherigen Sicherheitsstrategie
       beschlossen.
       
       So sollen die „Selbstverteidigungskräfte“, wie die Armee, Luftwaffe und
       Seestreitkräfte in Japan heißen, künftig eine „proaktive“ Rolle spielen.
       Dabei wird großer Wert gelegt auf starke Sicherheitsbeziehungen zwischen
       Japan und den USA als Gegengewicht zum wachsenden militärischen Einfluss
       Chinas in der Region.
       
       Hagels Gespräche in Tokio dienten als Vorbereitung für den bevorstehenden
       Staatsbesuch von US-Präsident Barack Obama in Japan. Obama und Abe treffen
       sich am 24. April in Tokio.
       
       6 Apr 2014
       
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