# taz.de -- Drei Menschen in den USA getötet: Schießerei in jüdischen Einrichtungen
       
       > Ein älterer Mann erschiesst in einem jüdischen Gemeindezentrum im
       > US-Bundesstaat Kansas drei Menschen. Er soll Mitglied des Ku-Klux-Klan
       > sein.
       
 (IMG) Bild: Das nach der Schießerei abgesperrte jüdische Gemeindezentrum in Kansas.
       
       KANSAS CITY dpa | Tragödie am Vorabend des Pessach-Festes: Ein 73 Jahre
       alter Mann hat am Sonntag in zwei jüdischen Einrichtungen im US-Bundesstaat
       Kansas drei Menschen erschossen. Er wurde danach auf dem Parkplatz einer
       Grundschule festgenommen. Über das Motiv herrschte Unklarheit. Nach
       Medienberichten soll der Schütze bei seiner Festnahme antisemitische
       Bemerkungen gemacht und den Hitlergruß geäußert haben.
       
       Laut Medienberichten soll der ehemalige Soldat ehemaliges führendes
       Mitglied einer Ortsgruppe der rassistischen Organisation Ku-Klux-Klan und
       der Polizei wegen rassistischer und antisemitischer Aktivitäten bekannt
       sein. US-Präsident Barack Obama sprach den Familien der Opfer sein
       Mitgefühl aus.
       
       Die Ermittlungen seien noch in einem sehr frühen Stadium, hieß es auf einer
       Pressekonferenz in Overland Park bei Kansas City. Demnach kommt der
       mutmaßliche Schütze aus dem benachbarten Bundesstaat Missouri.
       
       Nach Angaben des örtlichen Polizeichefs John Douglass eröffnete der
       73-Jährige zunächst auf dem Gelände eines jüdischen Gemeindezentrums in
       Overland Park das Feuer. Zwei Menschen in einem Auto seien getroffen
       worden. Es soll sich um einen 14-jährigen Jungen und dessen Großvater
       handeln, berichtete der Fernsehsender NBC und die Zeitung Kansas City Star
       übereinstimmend. Ein Opfer sei auf der Stelle tot gewesen, das zweite kurz
       nach der Tat im Krankenhaus gestorben. Zur Zeit der Schießerei hielten sich
       zahlreiche Schüler zu einem Tanzwettbewerb in dem Gemeindezentrum auf.
       
       ## Keine Hinweis auf Bekanntschaft
       
       Danach fuhr der Schütze dem Polizeichef zufolge zu einem jüdischen
       Seniorenheim im nahe gelegenen Lealand und erschoss dort eine Frau. Es gebe
       keine Hinweise darauf, dass er die Opfer gekannt habe, sagte Douglass.
       
       Der Schütze musste laut NBC 1979 wegen seiner KKK-Aktivitäten frühzeitig
       seinen Dienst bei der Eliteeinheit „Green Berets“ quittieren.
       
       Die auf das Jahr 1865 zurückgehende und zwischenzeitlich verbotene
       rassistische Terrorvereinigung kämpfte als Geheimbund mit Morden an
       Schwarzen und Attentaten auf Politiker gegen die Abschaffung der Sklaverei.
       Bei nächtlichen Überfällen trugen seine Mitglieder weiße Kutten mit Kapuzen
       und verbreiteten mit brennenden Kreuzen Angst und Schrecken.
       
       In den 1960er Jahren richtete sich ihr Augenmerk auf Mitglieder der
       schwarzen Bürgerrechtsbewegung. Seit den 1990er Jahren greift der
       Ku-Klux-Klan gezielt schwarze Kirchengemeinden an. Nach Schätzungen von
       Experten zählt der Klan in denn USA heute 5000 bis 8000 Mitglieder in rund
       150 unabhängigen Ortsgruppen. Der Bund knüpfte Kontakte zu
       Rechtsextremisten im Ausland, darunter auch in Deutschland.
       
       14 Apr 2014
       
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