# taz.de -- Halbfinale DFB-Pokal: Viele Tore, viel Gemecker
       
       > Der FC Bayern München macht das Traumfinale gegen den BVB im DFB-Pokal
       > perfekt. Trotz des deutlichen 5:1-Ergebnisses ist Sportvorstand Sammer
       > unzufrieden.
       
 (IMG) Bild: Auch Bengalos halfen nicht: Kaiserlauterner Fans in München
       
       MÜNCHEN dpa | Der FC Bayern München hat die Ligapleite gegen Borussia
       Dortmund überwunden und das Traumfinale im DFB-Pokal gegen den Rivalen
       perfekt gemacht. Durch Tore von Bastian Schweinsteiger (23. Minute), Toni
       Kroos (32.), Thomas Müller (50./Foulelfmeter), Mario Mandzukic (78.) und
       Mario Götze (90.+1) gewann der 16-malige Cupsieger am Mittwoch das
       Halbfinale gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern souverän mit 5:1
       (2:0) und zog zum insgesamt 20. Mal ins Endspiel ein.
       
       Vor 71.000 Zuschauern in der Allianz-Arena nutzte Simon Zoller (60.) eine
       Unkonzentriertheit der Bayern-Abwehr per Kopfball zum Gegentor für die
       couragiert auftretenden Pfälzer. Solche Nachlässigkeiten darf sich die Elf
       von Pep Guardiola im Endspiel am 17. Mai in Berlin gegen den BVB nicht
       leisten. Auch in einer Woche bei Real Madrid ist mehr Aufmerksamkeit
       gefordert, wenn das dritte Champions-League-Finale in Serie erreicht werden
       soll.
       
       Trotz des souveränen Erfolgs übte Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer
       heftige Kritik am Auftreten der Mannschaft. „Ich habe das Gefühl, wir
       brennen nicht“, sagte er bei Sky und bemängelte, dass man nach dem Gewinn
       der deutschen Meisterschaft „die Gruppendynamik verloren“ habe und
       inzwischen „zu lieb, zu kuschelig“ miteinander umgehe.
       
       Franck Ribéry bewertete das Resultat in der ARD positiv: „Es ist wichtig,
       dass wir nach dem 0:3 gegen Dortmund am Samstag gut reagiert haben.“ Trotz
       der Niederlage waren die Lauterer zufrieden. „Wir haben das getan, was wir
       tun konnten und uns gut verkauft“, konstatierte Coach Kosta Runjaic. Auch
       Torschütze Zoller konnte mit dem Ergebnis leben: „Wir haben die Bayern
       öfters zu Fehlern gezwungen.“
       
       ## Nicht frei von Schwächen
       
       Nach drei Bundesliga-Spielen ohne Sieg benötigten die Bayern eine gewisse
       Anlaufzeit, um gegen den unterklassigen Gegner Dominanz auszustrahlen. Doch
       spätestens nach Schweinsteigers Führungstor zirkulierte der Ball wie
       gewohnt durch die Reihen der Bayern, die die Partie scheinbar mühelos
       kontrollierten. Allerdings agierte die Abwehr nicht frei von Schwächen und
       ließ im siebten Pflichtspiel nacheinander ein Gegentor zu. Auffälligster
       Akteur bei den Hausherren war Arjen Robben, der an drei Toren entscheidend
       beteiligt war.
       
       Von einem Klassenunterschied war fast eine halbe Stunde lang wenig zu
       sehen. Die Bayern taten sich gegen gut organisierte Rote Teufel
       überraschend schwer, ihren Rhythmus zu finden. Dennoch besaß der
       Rekord-Cupsieger die Chance zur frühen Führung, als FCK-Abwehrspieler
       Florian Dick einen Kopfball von Thomas Müller an die eigene Latte
       abfälschte (9.). Weil aus dem Spiel heraus wenig zusammenlief, musste eine
       Standardsituation für die Führung des Favoriten herhalten.
       
       Von der Lauterer Abwehr völlig unbedrängt köpfte Schweinsteiger Robbens
       Eckball zum 1:0 ein und setzte damit seine Serie wichtiger Tore fort. Auch
       in der Champions League gegen Arsenal und Manchester hatte der
       Nationalspieler entscheidende Treffer erzielt. Mit einem Sololauf auf der
       rechten Seite war Robben auch Vorbereiter des zweiten Münchner Tores. Den
       vom Niederländer abgelegten Ball zirkelte Kroos aus rund 18 Metern
       unhaltbar für Lauterns Torhüter Tobias Sippel in die kurze Ecke.
       
       ## Wenig Arbeit für Raeder
       
       Einen weitgehend ruhigen Abend verbrachte auf der Gegenseite Lukas Raeder,
       der erstmals in einem Pflichtspiel in der Startelf der Bayern das Tor
       hütete. Der 20-Jährige, der den wegen Wadenproblemen pausierenden
       Stammkeeper Manuel Neuer vertrat, hatte vor der Pause keine Prüfung zu
       bestehen. Das änderte sich nach dem Seitenwechsel, als die Münchner im
       Gefühl des sicheren Sieges nachlässig wurden. Zoller bestrafte den
       Leichtsinn mit einem Kopfball-Treffer.
       
       Fünf Minuten nach Wiederbeginn waren die letzten Zweifel am Sieg der
       Münchner beseitigt. Nach einem Zweikampf mit Dominique Heintz kam Robben im
       Strafraum der Gäste zu Fall. Müller verwandelte den von Referee Thorsten
       Kinhöfer verhängten Strafstoß sicher zum dritten Bayern-Tor. In der
       Schlussphase beuten Mandzukic aus spitzem Winkel und der eingewechselte
       Götze das Resultat weiter aus.
       
       17 Apr 2014
       
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