# taz.de -- Fußball-Bundesliga: Hannover rettet sich ein bisschen
       
       > Mit dem 3:2 gegen Eintracht Frankfurt scheint Hannover 96 dem
       > Abstiegskampf entkommen zu sein. Frankfurt war jedoch auch nicht bis ins
       > Letzte motiviert.
       
 (IMG) Bild: So sieht Erleichterung aus
       
       FRANKFURT/MAIN dpa | Hannover 96 hat den nächsten großen Schritt Richtung
       Klassenverbleib geschafft. Fünf Tage nach dem befreienden Sieg gegen den
       Hamburger SV legte die Mannschaft von Tayfun Korkut am Donnerstag ein 3:2
       (3:1) bei Eintracht Frankfurt nach. Mit jeweils 35 Punkten dürften beide
       Teams nur dann nochmal etwas mit dem Abstieg zu tun bekommen, wenn
       Konkurrenten wie Hamburg oder Nürnberg auf einmal eine Siegesserie
       hinlegen.
       
       In einer Partie mit großen Abwehrschwächen auf beiden Seiten traf Leon
       Andreasen bereits in der zweiten Minute, Lars Stindl (20.) und Didier Ya
       Konan (29.) für Hannover. „Wir haben ein tolles Spiel gesehen von unserer
       Mannschaft“, lobte Clubchef Martin Kind und hob die Arbeit von Korkut
       hervor: „Ich bin 120-prozentig von ihm überzeugt. Er ist ein toller
       Kommunikator.“
       
       Martin Lanig (13.) glich für die arg nachlässigen und nicht wirklich bis
       ins Letzte motivierten Frankfurter zum 1:1 aus. Nur nach dem 2:3 durch
       Alexander Meier (68.) wurde es vor 48.100 Zuschauern noch einmal spannend.
       
       „Man konnte von der ersten Sekunde an sehen, dass sie den Schwung, den Elan
       aus dem HSV-Spiel mit rüberbringen wollten“, sagte Hannovers Sportdirektor
       Dirk Dufner beim Pay-TV-Sender Sky zufrieden. „Es war ein richtig
       kampfbetontes und phasenweise auch gutes Fußballspiel. Das war heute ein
       ganz gewaltiger Schritt.“
       
       ## Mehr Freundschaftsspiel-Charakter
       
       Bei der Eintracht war die Diskrepanz zwischen den Worten von Trainer Armin
       Veh und dem Auftritt der Mannschaft trotzdem enorm. Immer wieder hatte der
       scheidende Coach zuletzt betont: Wir sind noch nicht durch. Doch dann
       wirkten seine Spieler zumindest in der ersten halben Stunde so
       unkonzentriert, als gehöre diese Partie bereits zum
       Freundschaftsspiel-Programm nach der Saison.
       
       Beim 0:1 griff niemand den Flankengeber Christian Pander an, beim 1:2 stand
       niemand bei Stindl. Auch beim dritten Hannoveraner Tor konnten sich
       Andreasen, Stindl und Ya Konan weitgehend ungestört den Ball zuspielen.
       „Wir sind nie richtig in die Zweikämpfe gekommen, waren immer einen Schritt
       zu spät“, kritisierte Frankfurts Alexander Madlung. „Wir haben es immer
       noch selber in der Hand, wieso sollten wir nervös sein.“
       
       Auf der anderen Seite patzte auch 96: Beim abseitsverdächtigen 1:1 griff
       Torwart Ron-Robert Zieler an einer Freistoß-Flanke von Tranquillo Barnetta
       vorbei. Unter dem Strich machten die Gäste aber deutlich weniger Fehler im
       Spielaufbau und waren von zwei eher tempoarmen Teams das deutlich
       zielstrebigere.
       
       ## Comeback von Schwegler
       
       Dafür war die Personalie des Abends eine Frankfurter, denn der leidgeprüfte
       Pirmin Schwegler feierte nach mehreren Wochen mit verschiedensten
       gesundheitlichen Problemen sein Comeback. Erst hatte sich der Schweizer
       eine Rippenfraktur zugezogen, dann einen Nasenbeinbruch und dann auch noch
       eine Virus-Erkrankung. Allerdings dauerte dieses Comeback nur eine gute
       halbe Stunde, dann wechselte Veh seinen Kapitän wieder aus. Der Trainer
       brachte mit dem überraschend draußen gebliebenen Meier eine zusätzliche
       Offensiv-Kraft und erklärte dem sichtlich irritierten Schwegler diese
       Maßnahme noch am Spielfeldrand ausführlich.
       
       Immerhin brachte dieser Wechsel etwas mehr Schwung ins Spiel. In der 36.
       Minute forderten alle Frankfurter nach einem Handspiel von Marcelo Elfmeter
       und auch nach der Pause war die Eintracht zumindest feldüberlegen. Wirklich
       gefährlich war aber lange Zeit nur Hannover. In der 48. Minute traf der
       starke Andreasen den Pfosten, nur vier Minuten später Szabolcs Huszti die
       Latte. Nach einem Kopfball von Manuel Schmiedebach musste Frankfurts
       Madlung auf der Torlinie klären (64.) – und diese schwache
       Chancenverwertung hätte sich beinahe gerächt. Denn nach Meiers
       Anschlusstreffer kam die Eintracht noch einmal heran. Für ein weiteres Tor
       fehlten den Frankfurtern aber wie so oft in diesem Spiel die Ideen.
       
       18 Apr 2014
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Fußball
 (DIR) Fußball-Bundesliga
 (DIR) Hannover 96
 (DIR) Abstiegskampf
 (DIR) Fußball
 (DIR) Fußball
 (DIR) Fußball
 (DIR) Fußball
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Abstiegskampf Fußball-Bundesliga: Nürnberg patzt, Stuttgart siegt
       
       Für Nürnberg geht es nach dem 1:4 gegen Leverkusen Richtung Abstieg.
       Stuttgart hingegen holt drei wichtige Punkte gegen Schalke.
       
 (DIR) HSV verliert gegen Wolfsburg: Eher Bochum als Bayern
       
       Die Bundesligauhr in Hamburg droht stehenzubleiben. Der HSV zeigt gegen
       Wolfsburg Auflösungserscheinungen und taumelt Richtung 2. Bundesliga.
       
 (DIR) 31. Spieltag Fußball-Bundesliga: Im Süden Mühe, im Norden Luft
       
       Bremen hat mit einem 3:1 gegen Hoffenheim wohl die Klasse gehalten. Meister
       Bayern hadert eher mit dem eigenen Anspruch. Und Hertha wartet auf drei
       Punkte.
       
 (DIR) Rückschlag für den HSV: Schwach und schwindelig
       
       Nach der 1:2-Niederlage gegen Hannover 96 sind die Hamburger in höchster
       Abstiegsgefahr. Eine Demütigung erster Güte.
       
 (DIR) Steven Cherundolo von Hannover 96: Der brave Mann aus Amerika hört auf
       
       15 Jahre war er bei Hannover 96. Steven Cherundolo hat nie für einen
       anderen Profiverein gespielt. Jetzt beendet er seine aktive Karriere und
       wird Co-Trainer.