# taz.de -- Terror in Nigeria: Boko Haram bekennt sich
       
       > 75 Menschen starben bei einem Anschlag in Abuja. Boko Haram hat sich nun
       > dazu bekannt. 14 von der Terrorgruppe verschleppte Schülerinnen sind
       > wieder frei.
       
 (IMG) Bild: Ein Sarg steht nach dem Anschlag vor der Leichenhalle im Krankenhaus in Abuja.
       
       MAIDUGURI afp | Schwerbewaffnete Männer hatten am Montag in Nigeria ein
       Mädchengymnasium überfallen und mehr als hundert Schülerinnen verschleppt.
       85 von ihnen werden noch verisst, 14 der von Islamisten verschleppten
       Schülerinnen sind seit Samstag frei. Die Mädchen seien geflohen, teilte ein
       Behördenvertreter mit. Für die Entführung wird die Islamistengruppe Boko
       Haram verantwortlich gemacht, die im Nordosten Nigerias regelmäßig
       Anschläge verübt. Am Samstag bekannte sich die Gruppe zu einem Anschlag in
       der Hauptstadt Abuja mit 75 Toten vom Montag.
       
       Wie die 14 Schülerinnen ihren Entführern entkamen, war zunächst unklar. Der
       Chef der Schulbehörde im nordöstlichen Bundesstaat Borno, Inua Kubo, sagte,
       elf der Mädchen seien in eine Stadt gerannt, die an der Straße zwischen der
       Ortschaft Chibok und Bornos Hauptstadt Maiduguri liegt. Sie wurden
       anschließend in ihre Heimatdörfer zurückgebracht.
       
       Das Mädchengymnasium in Chibhok war am Montagabend überfallen worden.
       Seitdem kehrten insgesamt 44 der 129 Mädchen sicher nach Hause zurück.
       Obwohl die nigerianischen Sicherheitskräfte eine großangelegte Such- und
       Rettungsaktion starteten, werden die 85 weiteren immer noch vermisst.
       
       Die Islamistengruppe Boko Haram kämpft seit Jahren für einen islamischen
       Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias und verübt regelmäßig
       blutige Anschläge auf Polizei, Armee und Behörden, aber auch auf Schulen
       und Kirchen. Der Name Boko Haram bedeutet übersetzt etwa „westliche Bildung
       ist Sünde“.
       
       Erst am Montag waren bei einem Bombenanschlag in einem Busbahnhof am
       Stadtrand von Abuja mindestens 75 Menschen getötet worden. In einem Video,
       das der Nachrichtenagentur AFP vorlag, erklärte der Anführer der
       Islamistengruppe, Abubakar Shekau: „Wir sind diejenigen, die den Anschlag
       verübt haben.“ Zu der Entführung der Schülerinnen äußerte er sich in dem
       28-minütigen Video nicht.
       
       Shekau steht auch auf der US-Terrorliste. Im Juli 2013 setzte Washington
       ein Kopfgeld von sieben Millionen Dollar auf den Boko-Haram-Anführer aus
       und erklärte ihn damit zum US-Staatsfeind Nummer Eins in der Region.
       
       19 Apr 2014
       
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