# taz.de -- Champions League Madrid vs. Chelsea: Defensiv nach vorne
       
       > Der FC Chelsea erspielt bei Atletico Madrid mit geduldiger Defensive ein
       > torloses Unentschieden. So geht die Mannschaft mit Heimvorteil ins
       > Rückspiel.
       
 (IMG) Bild: Da hilft auch beten nicht: Diego Costa kommt gegen Chelsea nicht durch
       
       MADRID dpa | Der FC Chelsea hat mit dem spät eingewechselten André Schürrle
       nach einer 90-minütigen Abwehrschlacht einen großen Schritt in Richtung
       Champions-League-Finale gemacht. Die von José Mourinho äußerst destruktiv
       eingestellten Blues erkämpften sich am Dienstag ein 0:0 im
       Halbfinal-Hinspiel beim spanischen Primera-Spitzenreiter Atletico Madrid
       und können nun mit einem Sieg vor eigenem Publikum in der kommenden Woche
       das Ticket für das Finale in Lissabon am 24. Mai buchen. Dort könnte es
       dann zu einer Neuauflage des Königsklassen-Endspiels von 2012 gegen den FC
       Bayern kommen. Die Münchner treffen am Mittwoch auf Real Madrid.
       
       Für Chelsea wäre es nach den Titelerfolgen in Champions und Europa League
       das dritte europäische Finale in drei Jahren. Dafür bedarf es aber an der
       Stamford Bridge einer mutigeren Einstellung. Dann wird aber laut Mourinho
       Torhüter Petr Cech fehlen. Für den Keeper sei nach einer Schulterverletzung
       die Saison gelaufen, sagte der Coach dem TV-Sender Sky. Fraglich ist auch
       John Terry, der ebenfalls verletzt vom Feld musste. Außerdem fallen
       Chelseas Leader Frank Lampard und John Mikel wegen einer Gelbsperre aus.
       
       Womöglich ist dagegen der offensiv ausgerichtete deutsche Nationalspieler
       Schürrle, der 71 Minuten auf der Bank saß, eine Option. Die Madrilenen
       kämpfen indes um den ersten Finaleinzug in der Königsklasse seit der
       0:4-Finalniederlage gegen die Bayern vor 40 Jahren.
       
       „Für uns ging es darum, kein Gegentor zu kassieren. Das war unser Plan. Wir
       wollten defensiv gut stehen und auf Konter spielen. Mit einem 0:0 an die
       Stamford Bridge zu fahren ist nicht perfekt, aber okay“, sagte Schürrle.
       Seine Reservistenrolle habe „taktische Gründe“ gehabt. „Das akzeptiere ich.
       Ich bin für die Mannschaft da, auch wenn es nur für eine halbe Stunde ist.“
       
       ## Strikte Defensivtaktik
       
       Fast schon erwartungsgemäß verordnete Mourinho, der als erster Trainer mit
       drei verschiedenen Clubs den Pokal gewinnen könnte, den Blues eine strikte
       Defensivtaktik. Sogar EM-Torschützenkönig Fernando Torres, der aufgrund der
       verletzungsbedingten Ausfälle von Samuel Eto'o und Eden Hazard in die
       Startformation gerückt war, musste gegen sein ehemaliges Team oftmals in
       der eigenen Hälfte aushelfen. So war die Rollenverteilung von Beginn an
       klar. Der Spitzenreiter der Primera Division drängte auf das Chelsea-Tor,
       hatte aber Probleme, den tief stehenden Abwehrriegel der Gäste zu
       überwinden.
       
       Bei ihren Defensivbemühungen hatten die Engländer allerdings den frühen
       Ausfall des einstigen Welttorhüters Cech zu verkraften (18.). Der Tscheche
       fiel nach einer Parade unglücklich auf die Schulter und wurde zu weiteren
       Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht. Für Cech rückte der 41-jährige
       Australier Mark Schwarzer, der einst in Deutschland auch für Dynamo Dresden
       und den 1. FC Kaiserslautern gespielt hatte, zwischen die Pfosten. Nie
       zuvor war ein Spieler bei seinem zweiten Champions-League-Einsatz älter als
       Schwarzer.
       
       Groß geprüft wurde der Schlussmann im ersten Durchgang aber nicht. Einzig
       in der 34. Minute wurde es einmal gefährlich für Chelsea, als ein Schuss
       von Mario Suarez knapp das Ziel verfehlte. Auf der Gegenseite verlebte
       dagegen Thibaut Courtois einen weitgehend ruhigen Abend, nachdem es um
       seine Person vor dem Spiel noch großen Wirbel gab. Der belgische
       Nationalkeeper ist seit drei Jahren von Chelsea an Atletico ausgeliehen.
       
       Das Bild änderte sich auch im zweiten Durchgang kaum. Atletico rannte
       weiter das Tor der Gäste an – wenngleich ohne zählbaren Erfolg. Die besten
       Chancen vergaben Raul Garcia (76.) und Arda Turan (78.).
       
       23 Apr 2014
       
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