# taz.de -- Hier spricht die sonstige Partei (7): „Die Partei spielt keine Rolle“
       
       > Oft belächelt, kaum beachtet: die europäischen Kleinparteien. Die taz
       > lässt sie zu Wort kommen. Dieses Mal: die Demokratische Partei des
       > Atlantik.
       
 (IMG) Bild: Wasserportparadies und nach Willen der PDA bald autonom: die Azoren.
       
       taz: Herr Casaca, sprechen Sie Englisch? 
       
       Paulo Casaca: Sicher.
       
       Sie waren Mitglied der Sozialistischen Partei Portugals, jetzt treten Sie
       für eine separatistische Partei an, die die Autonomie der Azoren und
       Madeiras fordert. Wieso das denn? 
       
       Ach, die Partei spielt keine Rolle. Ich habe die volle Befugnis, das zu
       sagen, was ich denke. Außerdem ist es die einzige Partei, die sich davon
       überzeugen ließ, mich zu unterstützen. Und die einzige Partei, die nicht in
       Lissabon sitzt, sondern in meiner Heimatstadt.
       
       Was denken Sie Schlimmes? 
       
       Ich denke den anderen zu europäisch. Ich denke, dass wir nicht weniger,
       sondern mehr Europa brauchen. Ich bin im Dezember aus der Sozialistischen
       Partei ausgetreten, weil sie sich von den EU-kritischen, rechten Parteien
       nicht mehr unterscheidet.
       
       Wie lautet Ihr Wahlslogan? 
       
       Unser Bündnis heißt „Unser Europa“. Damit wollen wir verdeutlichen, dass
       nicht die Abschaffung der EU, sondern ein föderativerer Blick nötig ist.
       
       Und das ausgerechnet mit einer separatistischen Partei? 
       
       Das ist gut, oder? Die Mehrheit der Portugiesen wird mich aber wohl nicht
       wählen, weil ich ihnen als ehemaliger EU-Abgeordneter suspekt bin. Aber die
       Mehrheit wird eben auch die traditionellen Parteien nicht wählen, sondern
       die links- und rechtsextremen Parteien.
       
       Sie vertreten also eine absolute Minderheitenposition? 
       
       Ja. Aber es gibt immer noch Leute, die Europa für etwas Gutes halten und
       glauben, dass man nur ein paar Dinge reformieren muss, die nicht so laufen,
       wie sie sollen.
       
       Was läuft denn nicht so? 
       
       Der Euro. Der muss reformiert werden. Genauso wie diverse ökonomische
       Missstände. Wenn man immer nur auf die öffentlichen Konten guckt und die
       privaten vergisst, wird das früher oder später den Euro zerstören. Außerdem
       muss die Kapitalsteuer reformiert werden. Es kann nicht sein, dass
       portugiesische Unternehmen nach Holland abwandern, weil sie dort weniger
       Steuern zahlen müssen.
       
       Wie viele Sitze erwarten Sie? 
       
       Das beste Szenario wäre einer, nämlich meiner.
       
       15 May 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Doris Akrap
       
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