# taz.de -- Angriff auf Jüdisches Museum in Brüssel: Behörden sprechen von Terrorismus
       
       > Die belgischen Ermittlungsbehörden gehen bei dem Angriff auf das Jüdische
       > Museum in Brüssel von „terroristischem Mord“ aus. Israel bietet Hilfe bei
       > den Ermittlungen an.
       
 (IMG) Bild: Trauer nach dem Anschlag in Brüssel.
       
       BRÜSSEL afp | Der Angriff auf das Jüdische Museum in Brüssel mit mehreren
       Toten ist von den belgischen Ermittlungsbehörden als „Terrorismus“
       eingestuft worden. Ermittelt werde nunmehr wegen „terroristischen Mordes“
       und des „Verdachts auf terroristischen Mord“, teilte die
       Generalstaatsanwaltschaft am Montag mit. Unter den Toten der Bluttat vom
       Samstag ist auch ein Paar aus Israel.
       
       Das Verfahren wurde aufgrund „der Identität und der Nationalität der Opfer“
       sowie „der Analyse der Bilder“ der Überwachungskameras an die übergeordnete
       Behörde übergeben, in deren Bereich auch Terrorismusermittlungen fallen,
       wie eine Justizsprecherin erläuterte. Die Generalstaatsanwaltschaft ist
       sowohl für terroristische Taten als auch für Gewalttaten mit
       internationalem Bezug zuständig.
       
       Die Bluttat wurde am Samstagnachmittag in dem nicht besonders gesicherten
       Museum verübt, das in einem belebten und bei Touristen beliebten Viertel im
       Zentrum der belgischen Hauptstadt liegt. Die von der Polizei
       veröffentlichen Überwachungsvideos zeigen einen Mann mittlerer Statur, der
       vor dem Eingang des Museums eine Waffe aus einer Tasche holt, das Gebäude
       betritt, durch eine Tür schießt und das Museum schließlich wieder verlässt.
       
       Die Tat sorgte landesweit und international für Entsetzen. Am Sonntagabend
       versammelten sich in Brüssel und Paris mehrere hundert Menschen, um der
       Opfer zu gedenken. Getötet wurde auch eine freiwillige Helferin des Museums
       aus Frankreich.
       
       Zu einem vierten Opfer, einem bei dem Angriff lebensgefährlich verletzten
       belgischen Museumsmitarbeiter, gab es widersprüchliche Angaben:
       Vize-Staatsanwältin Ine Van Wymersch sagte, dass der 24-jährige Belgier
       zwar „klinisch tot“, aber noch am Leben sei. Dagegen hatte die belgische
       Liga gegen Antisemitismus bereits am Sonntag mitgeteilt, dass auch das
       vierte Opfer gestorben sei.
       
       Van Wymersch zufolge ging der noch nicht identifizierte Täter offenbar
       „kaltblütig und in seinen Handlungen ziemlich entschieden“ vor. Eine
       belgische Zeitung hatte berichtet, dass er auch eine Kamera an einer Tasche
       befestigt habe, möglicherweise um die Bluttat zu filmen. Dazu wollte sich
       die Sprecherin nicht äußern.
       
       Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bot Belgien Hilfe bei den
       Ermittlungen an. Ob das Angebot angenommen wurde, wollte die
       Justiz-Sprecherin in Brüssel am Montag nicht sagen.
       
       27 May 2014
       
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