# taz.de -- Uran-Abbau im Niger: Frankreich strahlt nach Afrika-Deal
       
       > Der Atomkonzern Areva darf weiter Uranminen im Niger ausbeuten. Der
       > Firmenumsatz ist viereinhalb Mal so hoch wie das Staatsbudget des
       > afrikanischen Landes.
       
 (IMG) Bild: Skulptur vor der Areva-Zentrale in Courbevoie.
       
       NIAMEY afp | Nach monatelangen Verhandlungen hat die Regierung des
       westafrikanischen Niger einen Vertrag mit dem französischen Atomkonzern
       Areva zur Ausbeutung von zwei Uranminen im Land verlängert. Beide Seiten
       betonten am Montag in Nigers Hauptstadt Niamey, es handle sich um einen
       „ausgewogenen“ Vertrag.
       
       Hauptstreitpunkt der seit Beginn 2013 laufenden Verhandlungen war eine
       höhere Steuer auf das in den Minen gewonnene Uran – sie soll von 5,5 auf
       zwölf Prozent steigen. Die beiden Areva-Gesellschaften Somair und Cominak
       hatten sich heftig dagegen gewehrt. Nun stimmten sie zu, bekommen im
       Gegenzug aber faktisch die Mehrwertsteuer erlassen.
       
       Frankreich bezieht seit 1968 Uran aus dem Niger, dem ärmsten Land der Welt.
       Geschäftspartner war zunächst die Atomenergieagentur, die zum Unternehmen
       Cogema und dann zu Areva wurde. Der Umsatz des Konzerns war 2012 mit rund
       neun Milliarden Euro viereinhalb Mal höher als das Budget des nigrischen
       Staates.
       
       Nigers Exporte des Landes bestehen zu über 70 Prozent aus Uran. Nach
       Angaben von Nichtregierungsorganisationen steht diese Ausfuhr aber nur für
       5,8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Sie kritisieren „40 Jahre
       Ausbeutung“.
       
       Der am Montag geschlossene Vertrag hat eine Laufzeit von fünf Jahren und
       ist verlängerbar. Die beiden Areva-Gesellschaften sind der größte
       Arbeitgeber im Land.
       
       27 May 2014
       
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