# taz.de -- Iraks Krieg gegen Islamisten: Fassbomben und Exekutionen
       
       > Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wirft Bagdad den
       > Einsatz von Fassbomben vor. Auch Aufständische verübten schreckliche
       > Verbrechen.
       
 (IMG) Bild: Kämpfer der Extremistenorganisation ISIL in einem Vorort von Falludscha
       
       BAGDAD afp | Im Kampf gegen islamistische Aufständische haben die
       irakischen Streitkräfte nach Angaben einer Menschenrechtsorganisation
       Fassbomben eingesetzt und auch ein Krankenhaus beschossen. Die Vorwürfe
       erhebt [1][Human Rights Watch (HRW)] in einem am Dienstag veröffentlichten
       Bericht und beruft sich auf Augenzeugen. Die Regierung in Bagdad wies die
       Vorwürfe zurück.
       
       Die Regierungstruppen bekämpfen seit Monaten einen Aufstand in Falludscha,
       wo die Extremistenorganisation Islamischer Staat im Irak und in der Levante
       (ISIL) die Kontrolle übernommen hat. Die HRW-Irak-Beauftragte Erin Evers
       warf auch der ISIL am Dienstag „schreckliche Verbrechen“ wie Anschläge mit
       Autobomben und Exekutionen ganzer Gruppen vor.
       
       In dem HRW-Bericht heißt es unter Berufung auf Anwohner von Falludscha,
       seit Anfang Mai werfe die Luftwaffe Fassbomben auf Wohnviertel der Stadt
       ab. Es seien auch Videos und Fotos ausgewertet worden, auf denen
       mutmaßliche Spuren der Bombeneinsätze zu sehen sein sollen.
       
       Fassbomben sind mit Sprengstoff gefüllte Ölfässer, die aus Flugzeugen
       geworfen werden und am Boden explodieren. Auch der syrischen Regierung wird
       vorgeworfen, im Bürgerkieg Fassbomben auf Städte abzuwerfen.
       
       Die Menschenrechtsorganisation schreibt überdies, die Regierungstruppen
       hätten das größte Krankenhaus von Falludscha beschossen – in einem Ausmaß,
       das nahelege, dass es gezielt angegriffen werde. „Das wäre eine gravierende
       Verletzung des internationalen Kriegsrechts“, heißt es in dem HWR-Bericht.
       
       Die irakischen Streitkräfte wiesen die Vorwürfe gegenüber Human Rights
       Watch zurück. Auch ein Regierungssprecher erklärte, es würden keine
       Fassbomben eingesetzt.
       
       Anschläge und Kämpfe gehören im Irak noch immer zum Alltag. Seit
       Jahresbeginn wurden bei der Gewalt mehr als 3.300 Menschen getötet. Auch
       die Parlamentswahl Ende April war von Anschlägen überschattet. Stärkste
       Partei wurde das Bündnis des schiitischen Regierungschefs Nuri al-Maliki.
       Die Bildung einer neuen Regierung steht aber noch aus.
       
       27 May 2014
       
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 (DIR) [1] http://www.hrw.org/node/125880
       
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