# taz.de -- US-Soldaten in Afghanistan: Nato zufrieden mit Obama
       
       > Obama will auch im nächsten Jahr fast 10.000 Soldaten in Afghanistan
       > belassen. Die Nato begrüßt das. Doch vorher muss Kabul noch ein
       > Sicherheitsabkommen unterzeichnen.
       
 (IMG) Bild: Obama spricht von einem „neuen Kapitel der US-Außenpolitik“
       
       WASHINGTON/BRÜSSEL dpa | Die Nato hat die Ankündigung von US-Präsident
       Barack Obama begrüßt, auch nach dem Abzug der US-Kampftruppen zum
       Jahresende fast 10.000 Soldaten in Afghanistan zu lassen. „Wir begrüßen den
       beachtlichen Beitrag, den die USA für den von der Nato geplanten Einsatz in
       Afghanistan leisten wollen“, sagte eine Nato-Sprecherin am Dienstagabend in
       Brüssel.
       
       Die Nato stehe zu ihrer Verpflichtung, auch nach Ende des Kampfeinsatzes
       der Afghanistan-Schutztruppe Isaf mit Beratern und Ausbildern im Land zu
       bleiben, hieß es weiter. Die Regierung in Kabul müsse dazu aber das bereits
       ausgehandelte Abkommen über den rechtlichen Status ausländischer Soldaten
       unterzeichnen.
       
       Obama hatte seine Pläne einen Tag vor einer groß angekündigten
       außenpolitischen Rede an diesem Mittwoch vor der Militärakademie in West
       Point (Bundesstaat New York) vorgestellt. Es gehe in West Point um ein
       „neues Kapitel der US-Außenpolitik“, sagte Obama. Er wolle dabei seinen
       Mittelweg zwischen Isolationismus und militärischer Intervention
       bekräftigen, heißt es in Washington.
       
       „Dieses Jahr bringen wir Amerikas längsten Krieg zu einem
       verantwortungsvollen Ende“, sagte Obama am Dienstag in Washington. Im
       nächsten Jahr sollten 9800 Soldaten in Afghanistan bleiben, zu
       Anti-Terror-Einsätzen und zur Ausbildung afghanischer Soldaten. 2016 solle
       die Präsenz fast ganz abgebaut werden, nur noch wenige Soldaten sollten zum
       Schutz der US-Botschaft im Land bleiben.
       
       Grundsätzlich meinte Obama: „Die Amerikaner haben gelernt, dass es
       schwieriger ist, einen Krieg zu beenden, als einen anzufangen.“ Nach einem
       Jahrzehnt Krieg im Irak und in Afghanistan sei es nun an der Zeit, ein
       neues Kapitel aufzuschlagen. Zwar sei Afghanistan kein „perfekter Ort“ –
       die Verantwortung für das Land liege jetzt aber bei den Afghanen.
       
       Obama sowie die Nato machten klar, die Umsetzung dieser Pläne sei von der
       Unterzeichnung des Sicherheitsabkommens abhängig. Obama hofft, dass es nach
       der Wahl eines neuen afghanischen Präsidenten im Juni rasch dazu kommt.
       
       28 May 2014
       
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