# taz.de -- Überleben in australischer Hitze: Koalas kuscheln gerne kühl
       
       > Ein Fell bei 40 Grad ist richtig ätzend. Damit Koalas nicht überhitzen,
       > suchen sie offenbar die Nähe zu kühlen Baumstämmen. Das schützt auch vor
       > Wasserverlust.
       
 (IMG) Bild: Vorn gewinnt – im Wettbewerb um den kühlsten Platz.
       
       MELBOURNE dpa | Koalas umklammern Stämme oder dicke Äste von
       Eukalyptusbäumen, um sich daran zu kühlen. Dies helfe den Tieren, bei
       heißem Wetter nicht zu überhitzen, berichten australische Biologen in den
       „Biology Letters“ der britischen Royal Society.
       
       Koalas (Phascolarctos cinereus) haben wie die meisten Säugetiere mit Fell
       ein Problem bei Hitze. Ohne Schweißdrüsen auf der Haut senken sie ihre
       Temperatur vor allem, indem sie hecheln. Dabei aber verlieren sie viel
       kostbares Wasser. Während andere Arten sich bei starker Hitze zudem
       beispielsweise in Erdlöcher verkriechen, haben die baumbewohnenden Koalas
       diese Option nicht.
       
       Das Team um Natalie Briscoe und Michael Kearney von der Universität in
       Melbourne wollten daher herausfinden, ob die Tiere andere Methoden nutzen,
       um auf den Bäumen der starken Hitze zu entkommen. Sie maßen die
       Lufttemperatur und bestimmten gleichzeitig mit einer Wärmebildkamera die
       Temperatur der Tiere sowie der Stämme und Äste, auf denen sie sich
       aufhielten.
       
       Die Daten zeigten, dass die Eukalyptusstämme bei durchschnittlicher
       Lufttemperatur von 36 Grad im Schnitt etwa fünf Grad, in Extremfällen sogar
       fast acht Grad kühler waren als die Umgebungsluft. Die Bilder zeigten
       zudem, dass die Koalas bei großer Hitze besonders die dickeren und tieferen
       Stämme oder Hauptäste aufsuchten und sich ausgestreckt daran anschmiegten.
       
       Nach Berechnungen der Forscher ist dieses Verhalten durchaus von Vorteil:
       Die kühleren Stämme ersparen den Koalas etwa die Hälfte der Kühlleistung,
       die sie sonst durch Hecheln hätten erreichen müssen – und damit einen
       erheblichen Wasserverlust. Dieses erstmals erkannte Verhalten könnte große
       Bedeutung für viele Arten haben, die auf Bäumen leben, schließen die
       Forscher, so etwa für Affen, Leoparden oder auch Schlangen.
       
       4 Jun 2014
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Tiere
 (DIR) Australien
 (DIR) Forschung
 (DIR) Heilmittel
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Selbstmedikation bei Tieren: Wurmmittel und Darmreiniger
       
       Die Heilmittel gibt es in der Natur. Bei Krankheiten wissen Tiere häufig
       sich selbst zu helfen. Erforscht ist die Zoopharmakognosie bisher kaum.