# taz.de -- Kampf gegen Islamisten in Nigeria: Steinmeier sagt Unterstützung zu
       
       > Der Außenminister verspricht eine stärkere Zusammenarbeit mit Nigeria.
       > Erneut starben Dutzende Menschen durch Anschläge von Boko Haram.
       
 (IMG) Bild: Immer wieder leiden Menschen unter den Anschlägen von Boko Haram. Schon im Mai 2014 suchten Mitarbeiter vom Roten Kreuz nach Überlebenden in Jos, Nigeria
       
       BERLIN/KANO afp | Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat der
       nigerianischen Regierung nach den jüngsten Anschlägen der Islamistengruppe
       Boko Haram die Unterstützung der Bundesregierung zugesagt. „Wir verurteilen
       den Terror von Boko Haram in Nigeria mit aller Schärfe“, erklärte
       Steinmeier am Donnerstag in Berlin. Er habe der nigerianischen Regierung
       „nachdrücklich versichert, dass Deutschland Nigeria beim Kampf gegen Boko
       Haram unterstützen wird“.
       
       Unter anderem solle die Zusammenarbeit im Sicherheits- und Polizeisektor
       ausgebaut werden, sagte Steinmeier. Zudem wolle die Bundesregierung die
       Dörfer der Mädchen unterstützen, die im April von Boko Haram entführt
       worden sind.
       
       Die Islamistengruppe soll im Nordosten Nigerias erneut dutzende Menschen
       getötet haben. Wie Dorfbewohner und ein örtlicher Abgeordneter am Mittwoch
       berichteten, überfielen schwer bewaffnete Männer in Militäruniformen und
       Geländewagen am Dienstagabend vier Dörfer im Bundesstaat Borno. Viele
       Einwohner seien über die nahe gelegene Grenze ins Nachbarland Kamerun
       geflohen.
       
       Der Parlamentsabgeordnete Peter Biye sagte, die Islamistengruppe Boko Haram
       habe in mindestens sieben Dörfern der Region ihre Fahne gehisst und „eine
       Vielzahl von Menschen getötet“. Armeeflugzeuge hätten Stellungen der Gruppe
       bombardiert, am Boden seien Soldaten zum Kampf gegen die Islamisten
       aufmarschiert.
       
       Ein Bewohner des mehrheitlich muslimischen Dorfs Goshe berichtete nach
       seiner Flucht, Boko-Haram-Kämpfer hätten das Dorf mit seinen 300 Häusern
       und mehreren Moscheen vollständig zerstört. Es habe „mindestens hundert
       Tote“ gegeben. Im christlich geprägten Dorf Attagara wurden einem anderen
       Flüchtling zufolge Häuser und Kirchen niedergebrannt und ebenfalls dutzende
       Menschen getötet.
       
       Die vor zehn Jahren gegründete Boko Haram kämpft im mehrheitlich
       muslimischen Norden Nigerias für einen islamistischen Staat. Bei zahllosen
       Anschlägen auf Polizei, Armee und Behörden, aber auch auf Kirchen und
       Schulen wurden seit 2009 tausende Menschen getötet. Für internationale
       Empörung sorgte zuletzt vor allem die Entführung von mehr als 200
       Schülerinnen durch die Islamisten im April.
       
       5 Jun 2014
       
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