# taz.de -- Die Berliner Polizei twittert: Twop! Twolizei!
       
       > Die Polizei der Hauptstadt geht in die Offensive. 24 Stunden lang
       > twittert sie jeden Einsatz. Beim Lesen des Feeds kann der brave Bürger
       > einiges lernen.
       
 (IMG) Bild: Blau wie die Berliner Nacht: der Twitter-Account der Hauptstadtpolizei.
       
       Der Ruf der Polizei ist nicht der allerbeste, ganz besonders in den
       Großstädten, diesen Brutstädten der respektlosen Unbotmäßigkeit.
       Uniformierte Krawallbrüder, die gewohnheitsgemäß Gesetze brechen und ihre
       Spielplätze euphemistisch „Gefahrengebiet“ nennen, um darin dem Regelbruch
       autoritative Gewalt zu verleihen – so vermeint das uninformierte Publikum
       die Freunde und Helfer charakterisieren zu dürfen.
       
       Zum Glück aber leben wir nicht mehr in Zeiten, wo Rotfunk und linksradikal
       verseuchte Zeitungen Gatekeeper der Wahrheit sind. Nein, mit Internet und
       sozialen Medien können auch Behörden den direkten Kontakt mit den
       Bürgerinnen und Bürgern aufnehmen, über ihre Arbeit informieren und dem
       verzerrten Bild entgegenwirken.
       
       So geschieht es gerade bei der Berliner Polizei, die 24 lange Stunden jeden
       ihrer Einsätze twittert. Und so sitzen [1][„Christian, Benny Kay & Yvonne“]
       in der Einsatzzentrale und geben weiter, wie fleißig die Kollegen sind. Ein
       [2][Nachbarschaftsstreit], der geschlichtet werden will, [3][Krach zwischen
       Badegästen] und ein [4][schwer verletzter Rabe]. Tiere gehen immer.
       
       Schnitt. Eine WG in Friedrichshain. „Voll knorke. Haste dit jesehn, Paule?
       Die Balina Polißei twittert jeden Einsatz.“ „Ja, Kalle, aber hör mal auf zu
       berlinern, das kauft dir altem Schwaben sowieso niemand ab.“ „Na gut Paul.
       Aber mal ganz ehrlich, da müssen wir doch was draus machen … Wen rufst du
       denn da an?“ „Wart‘s ab, Kalle. … Da.“
       
       „Geil!!! Paul, mach die Musik lauter. … Noch lauter! … Paul, da geht noch
       was! Yeeeessss!“
       
       Tatsächlich lesen sich schon die ersten Stunden des Experiments der
       Berliner Polizei wie eine Einladung an alle Irren, sich ihre 15 Sekunden
       Fame abzuholen. Wahrscheinlich aber ist die Wahrheit einfach nur, dass die
       Polizei den größten Teil ihrer Einsätze wegen [5][betrunkener
       Schlafmützen], [6][entwendeter Rollatoren] und entlaufener Tiere bestreitet
       – und dann der ganze unverdiente Hass, die üble Nachrede der Journaille.
       Lektion verstanden:
       
       Gelegentlich eingestreut in den Feed aber sind [7][Jobangebote der
       Polizei]: „Nachwuchs gesucht! Informiert Euch heute noch bis 21 Uhr
       telefonisch unter 030-3323003 und (030) 4664 – 99 18 88.“. Ist das alles
       also nur eine große Aktion neue Angehörige der Truppe zu keilen? Gar nicht
       mal so doof. Wer schließlich möchte keine Katzen und demente ältere Damen
       retten oder in der famosen Hundertschaft 23 den linksextremen Chaoten mal
       zeigen, wo der Hammer hängt?
       
       So bleibt am Ende nur eines zu sagen: [8][#DankePolizei]!
       
       7 Jun 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://twitter.com/PolizeiBerlin_E/status/474971398948282368
 (DIR) [2] http://twitter.com/PolizeiBerlin_E/status/474967052353290240
 (DIR) [3] http://twitter.com/PolizeiBerlin_E/status/474959551096434691
 (DIR) [4] http://twitter.com/PolizeiBerlin_E/status/475004262968479747
 (DIR) [5] http://twitter.com/PolizeiBerlin_E/status/475239072819347456
 (DIR) [6] http://twitter.com/PolizeiBerlin_E/status/475244430258343936
 (DIR) [7] http://twitter.com/PolizeiBerlin_E/status/474982437114904578
 (DIR) [8] http://twitter.com/search?q=%23dankepolizei&src=typd
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Daniél Kretschmar
       
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