# taz.de -- Ticker WM-Eröffnungsspiel: Brasilien jetzt Geheimfavorit
       
       > Nach einer echten Schwalbe kriegen die Brasilianer einen Strafstoß.
       > Neymar bringt Brasilien gegen Kroatien in Führung. Und in der
       > Nachspielzeit fällt das 3:1.
       
       Wir schließen den Liveticker und hoffen auf mehr guten Fußball in den
       kommenden Wochen. Gute Nacht. 
       
       23.56: Das war nicht der erwartete souveräne Auftakt des WM-Gastgebers.
       Brasilien siegt nicht überzeugend, sondern mit viel Glück, Schwalbe und
       Schiedsrichter. Kroatien mit starkem Auftritt, da geht noch was.
       
       23.54: Das Spiel ist aus. Brasilien schlägt Kroatien mit 3:1.
       
       23.51: „Brasilien jetzt Geheimfavorit“, meint taz-Experte Bernd Pickert.
       
       23.50: Tooooor. 3:1 für Brasilien. Oscar mit der Piecke.
       
       23.48: Fedders total außer sich: „Das hat jetzt schon
       Viertelfinalcharakter.“ „Hyperelektrisiert“, findet ihn taz-Expertin Doris
       Akrap. „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“, formuliert taz-Experte
       TOM.
       
       23.47: Doppeltorschütze Neymar verlässt den Platz. Die Zuschauer feiern.
       Für ihn kommt Ramires.
       
       23.45: „Das ist der letzte Dreckskick“, meint taz-Experte Andreas
       Rüttenauer. „Das ist zu sehr auf Effekthascherigkeit aus“, entgegnet
       taz-Experte Fedders. Rüttenauer ist gar nicht mehr einzukriegen. „Dreck,
       der letzte Dreck.“
       
       23.42: ToooooooooooooooorNeeeeeeiiiiiiiiin. Kroatien schießt den Ausgleich
       – doch der Schiedsrichter pfeift ab. Ivica Olic soll Brasiliens Torhüter
       Julio Cesar behindert haben.
       
       23.40: Kroatien versucht, auf den Ausgleich zu drängen. Viel fällt ihnen
       aber nicht ein.
       
       23.37: taz-Experte Johannes Kopp schreibt: „Fuck you Dilma ruft das
       Publikum, so klärt mich gerade meine Nachbarin auf.“
       
       23.36: Oscar legt sich den Ball vor, flankt in den Strafraum, David Luiz
       steht in der Luft, aber köpft deutlich daneben.
       
       23.34: taz-Experte Jürn Kruse: „Muss man für Überweisungen von Brasilien
       nach Japan auch IBAN und BIC angeben?“
       
       23.32: taz-Experte Johannes Kopp: „Dilma Rousseff ist beim Jubeln über das
       Tor auf der Videowand zu sehen und sofort fängt das Publikum an, sie
       auszubuhen.“
       
       23.31: „Schwalbe. Schlecht geschossen. Tor. Kotz“ – taz-Experte Sotschek
       ist erregt.
       
       23.30: „Scheiße“, „Scheiße“, schallt es durchs Büro. Neymar verwandelt zum
       2:1-
       
       23.28: taz-Experte Andreas Rüttenauer fordert irgendwas mit „Video“.
       
       23.28: Elfmeter für Brasilien. Geschenkt. taz-Expertin Frauke Böger: „Immer
       auf die Küchentücher.“
       
       23.27: taz-Experte Bernd Pickert findet das Spiel langeweilig. Er guckt
       sonst nur Basketball. taz-Experte Fedders findet langweilig finden
       langweilig: „Ich habe an Kroatien immer geglaubt. Das elektrisierendste
       Erödffnungsspiel seit 1966.“ „Seit 1939, WM in Polen“, ergänzt taz-Experte
       Deniz Yücel.
       
       23.25: Kroatiens Corluka holt sich die zweite Gelbe Karte des Spiels ab und
       „schaut, ob er das erste Mal in seinem Leben eine gesehen hat“, weiß
       taz-Experte Scheper.
       
       23.22: taz-Experte Erik Peter ist langsam betrunken und bittet um Nachsicht
       bei Rechtschreibfehlern.
       
       23.21: taz-Expertenrunde entdeckt Fedders-Kommentar („Das schönste
       Auftaktspiel seit 1962“). Empörung: „Frechheit“, „Unsinn“, „Blödsinn“.
       Fedders bleibt gelassen: „Ich erinnere das genau.“ taz-Experte ralf
       Sotscheck: „So siehst du auch aus.“
       
       23.20: Zweiter Kommentar von taz-Chefredakteur Andreas Rüttenauer, einst
       DFB-Präsidenschaftskandidat, nach einem Fehlpass von Neymar: „Ganz
       schlecht!“
       
       23.19: Olic versucht seinen Pass zum 1:0 zu wiederholen. Doch David Luiz
       ist diesmal zur Stelle.
       
       23.17: Das Spiel flacht ab. Viel Mittelfeldgeplänkel, kaum Strafraumszenen.
       Kroatien ebenbürtig.
       
       23.11: taz-Experte Scheper: „Herrlich, Bela Rethy erfindet den
       'Gegenkonter'“.
       
       23.08: „I hob ja scho wos gsagt“, Chef-Experte Rüttenauer ist versunken.
       
       23.06: Fans aus Gütersloh im Stadion entdeckt. Die sind auch überall. Sogar
       neben taz-Experten Erik Peter.
       
       23.05: Anpfiff zur zweiten Halbzeit.
       
       22.46: Halbzeitfazit: Eine Viertelstunde lang lag die Überraschung in der
       Luft, Kroatien führte verdient mit 1:0. Erst durch eine Einzelleistung von
       Neymar, einem Schuss aus dem Nichts, kamen die Brasilianer zurück ins
       Spiel. Auffällig: Brasiliens hochgelobte Abwehr wirkt alles andere als
       stabil. Kroatien immer wieder gefährlich vor dem brasilianischen Kasten.
       
       22.45: taz-Experte Fedders: „Das schönste Auftaktspiel seit 1962.“
       
       22.44: taz-Expertin Ines Pohl: „Bisher mein Tiefpunkt: Die gesprühte
       Korrektheit.“
       
       22.42: Yücel wacht auf: „Schiebung? Die Fahne sieht aus wie eine
       kroatische.“ „Du beleidigst unser Geschirrtuch“, kontert taz-Expertin Doris
       Akrap.
       
       22.41: Kroatien steht tief, kann die Brasilianer nur noch mit Fouls
       stoppen. Neymar tritt aus 25 Metern an. Der Schiri verwendet
       Freistoß-Spray. Wer braucht schon die Torlinientechnik? Oder Pfefferspray?
       Neymar scheitert an der Mauer.
       
       22.38: 35. Minuten gespielt, kein Wort von taz-Experten Deniz Yücel.
       Formkrise?
       
       22.36: taz-Zeichner [1][TOM] ist eingetroffen, verkippt sein Bier. „Hey
       TOM, kannst du zur Pause nicht was zeichnen?“ – „Nein, ich habe
       Feierabend.“ – „Ey, du trinkst hier für lau Lidl-Bier, da musst du auch
       liefern.“ – „Das Bier ist vor allem lauwarm.“
       
       22.31: taz-Experten Scheper und Feddersen: „D-Day in São Paulo: Brasilianer
       landen endlich im kroatischen Strafraum.“
       
       22.30: Toooooooooooooooooooooor! Neymar zieht ab aus 20 Metern. Vom rechten
       Innenpfosten geht der Ball ins Tor. Kroatien ist gebrochen.
       
       22.28: Gelbe Karte für Neymar. Rudelbildung. „Die Brasilianer sind halt
       super im Mixed Martial Arts“, sagt taz-Kampfexperte Bernd Pickert.
       
       22.27: „Wie erwartet haben die Brasilianer das erste Tor geschossen“, hat
       taz-Experte Ralf Sotscheck bemerkt.
       
       22.25: taz-WM-Guru Feddersen weist darauf hin, dass das Rauchen im Büro
       nicht erlaubt ist. Expertin Böger schnorrt die nächste Kippe.
       
       22.23: Brasilianische Fans pfeifen kroatische Mannschaft aus.
       taz-Diskussion geht weiter: „Man darf die Kroaten nicht auspfeifen, die
       fühlen sich immer als Opfer“, weiß taz-Expertin Doris Akrap. „Ah, die sind
       auch nur Serben?“, fragt taz-Chefexperte Andreas Rüttenauer.
       
       22.22: Pass von Oscar auf Paulinho. Der setzt sich durch, zielt aber direkt
       auf den Torhüter.
       
       22.16: Erste Großchance für Brasilien: Neymar versucht den Ball auf 2 Meter
       Höhe mit dem Fuß zu spielen und scheitert.
       
       22.15: taz-Expertin Doris Akrap nimmt kroatische Identität an: „Wir führen
       1:0.“ Sie will nur noch Akrapovic genannt werden.
       
       22.11: Toooooooooooooooooor! 1:0 für Kroatien. Olic läuft die Außenlinie
       lang, flankt in den Strafraum, dort herrscht Verwirrung, Marcello stolpert
       den Ball ins Tor nachdem Jelavic verpasst hat.
       
       22.10: taz-Expertin Doris Akrap legt nach: „Die sehen alle aus wie Nazis.
       Außer Niko Kovac."
       
       22.09: Kroaten-Trainer Niko Kovac im Bild. taz-Redaktion uneins: „Der sieht
       aus wie ein Nazi“, meint taz-Expertin Frauke Böger. „Nein, der ist süß“,
       meint hingegen taz-Expertin Doris Akrap. „Und was ist mit dem Bruder
       Robert?“, fragt taz-Jungexperte Christoph Farkas. „Der ist ein echter
       Nazi“, weiß taz-Expertin Doris Akrap.
       
       22.08: Erste Großchance: Flanke Perisic, Kopfball Olic. Ball geht nur knapp
       am Tor vorbei. Brasiliens vielgepriesene Abwehr schwimmt.
       
       22.06: Beide Teams versuchen es zunächst mit langen Bällen. Ankommen tun
       die nicht.
       
       22.03: Angemessne WM-Ehrfurcht im vollen taz-Büro: Alle schweigen.
       
       22.01: Erste Chance für Kroatien: Mateo Kovacic versucht es mit einem
       Fernschuss aus 25 Metern. Mehr oder weniger knapp vorbei.
       
       22.00: Kroatien stößt an: Die WM läuft.
       
       22.00: Chef-Experte Andreas Rüttenauer: Drei weiße Tauben steigen auf: Ob
       das für den Irak reicht?
       
       21.58: Geschlossene Augen liegen bei den Hymnen klar im Trend. Das Ende der
       brasilianischen Hymne singt das ganze Stadion. Gänsehaut.
       
       21.55: Die beiden kroatischen Brasilianer sind draußen. Wo ist die neue
       Toleranz?
       
       21.47: taz-Expertin Doris Akrap: „Josip Simunic ist wegen des Singens
       faschistischer Lieder für doe WM gesperrt. Das gab es seit dem Ausschluss
       von Österreich 1938 nicht mehr.“
       
       21.45: Startaufstellungen Brasilien - Kroatien (Gruppe A): Brasilien: 12
       Júlio César - 2 Dani Alves, 3 Thiago Silva, 4 David Luiz, 6 Marcelo - 8
       Paulinho, 17 Luiz Gustavo - 7 Hulk, 11 Oscar, 10 Neymar - 9 Fred
       
       Kroatien: 1 Pletikosa - 11 Srna, 5 Corluka, 6 Lovren, 2 Vrsaljko - 7
       Rakitic, 10 Modric - 18 Olic, 20 Kovacic, 4 Perisic - 9 Jelavic
       
       21.14: Kollege Johannes Kopp beschwert sich: „Jetzt kommt richtig Stimmung
       auf, aber ihr habt ja Schluss gemacht. Die brasilianischen Torhüter
       betreten den Rasen.“
       
       20:55: Fazit von Johannes Kopp: „Die Nummer mit dem sich öffnenden Ball,
       der zur Bühne wird - welch unglaublich originelle Idee – hat das Publikum
       am meisten berauscht. Den gleichen Effekt kann man allerdings auch
       erzielen, wenn man Neymar ein paar Sekunden auf der Leinwand erscheinen
       lässt. Ein Fair-Play Video wird als Pausenfüller gezeigt, während alle
       abbauen. Und bei Neymars kurzem Erscheinen geht der Geräuschpegel steil in
       die Höhe. Weltmeisterlich war diese Eröffnungsshow noch nicht. Immerhin
       aber auch nicht zu aufgeblasen. Brasilianische Hausmannskost.“
       
       20.45: Schluss, wir sind raus. Wir sind zum Anstoß wieder da.
       
       20.43: Was tragen die denn rein? sieht aus wie überdimensionale Weißwürste.
       Uli Hoeneß läuft im Knast bestimmt das Wasser im Mund zusammen. (jk)
       
       20.41: Highlight der Feier, der symbolische Anstoß durch einen
       Querschnittsgelähmten wird durch das ZDF nachgereicht.
       Regie-Meisterleistung.
       
       20.40: Jetzt ist die Gegentribüne fast voll. Vielleicht hatten da einige
       Terminschwierigkeiten. Jennifer Lopez wird es verstehen.(jk)
       
       20.39: Moment, was ist denn jetzt los. Ist schon alles vorbei? Zurück ins
       Studio? Jup, nun wieder Welke und Kahn, die plappernd auf der ZDF-Terrasse
       rumpimmeln. O-Ton: „Selbst auf dem Meer patrouillieren Militärboote.“ Als
       habe man Angst vor Demonstranten, die per U-Boot kämen.
       
       20.39: Aus! Aus! Aus! Nach einem müden Auftritt mit katastrophaler Akkustik
       endet die Feier abrupt.
       
       20.36: Jetzt geht der LED-Ball in der Mitte auf und wer steckt drin? Helene
       Fischer! Nein! Ist sie nicht, sondern Claudia Leitte, brasilianischer
       Superstar. Sieht aber genauso aus – in ihrem blauen Glitzeranzug. Jetzt
       kommt aber Helene dazu. Nee, ist aber JLo mit dem Rapper Pitbull, der
       allerdings aussieht wie der Sänger Right Said Fred. Was singen denn die,
       kann kein Mensch verstehen. Béla Réthy schweigt ergriffen.
       
       20.33: Wo bleiben denn die Alten? Ich dachte die Fifa ist der einzige
       Verband, der gegen Altersdiskriminierung vorgeht. Das kann den
       gebrechlichen Funktionären auf der Ehrentribüne doch eigentlich nicht
       gefallen. (jk)
       
       20.30: Natur und Kultur sind abgefrühstückt, nun gehts um den Fußball. Zu
       sehen: Kinder, die nicht jonglieren können und den Ball deswegen an einer
       Schnur halten. Fußballland Brasilien?
       
       20.28: Dieses runde Ding auf dem Mittelkreis hat auch ein bisschen was von
       Todesstern. Die Fifa schlägt zurück. Oder so. Und Béla Réthy als
       vermittelnder C3PO, dessen Schaltkreise verrückt spielen.
       
       20.26: Die Bäume gehen aus der Arena. Womöglich müssen sie vor dem Stadion
       stehen bleiben. Da hat es für die Bepflanzung nämlich nicht mehr gereicht
       (jk).
       
       20.24: Auf Karnevalelemete wird verzichtet, um nicht alle Klischees zu
       erfüllen. Klar, deswegen wird jetzt Samba getanzt.
       
       20.23: taz-Sportreporter Johannes Kopp schreibt aus dem Stadion: „Die
       Gegentribüne ist bislang nur zu einem Viertel besetzt. Dabei bekommt man so
       exotische Bäume in Sao Paulo sonst nicht zu sehen“.
       
       20.22: Die Heuchelei geht munter weiter. Ein Indianer paddelt sich mit dem
       Boot durchs Stadion. Wo ist sein Pfeil und Bogen? Wo die Militärpolizei?
       
       20.20: Wassertropfen symbolisieren den Amazonas, überall blümt es in blau,
       grün und lila. Könnte auch die Eröffnung der Synchronschwimmerinnen-WM
       sein.
       
       20.16: Über den Platz laufen Wälder. Und Réthy wird sogleich politisch.
       Nicht gut, wie Brasilien mit seinem Regenwald umgeht. Recht hat er.
       
       20.14: Béla Réthy meldet sich aus São Paulo und beantwortet sogleich die
       wichtigste Frage: Nachdem sie zunächst abgesagt hatte, wird Jennifer Lopez
       nun doch im Stadion die WM-Hymne singen.
       
       20.08: Um 20.14 Uhr startet die Eröffnungsfeier. Wie kreativ. Erinnert uns
       irgendwie an [2][Sotschi].
       
       20.00: Jetzt gibt es einen Fernseher, der kann auch ZDF. Gleich empfangen
       uns dann also Oliver Welke und Oliver Kahn. Womit haben wir das verdient?
       
       19.40: Taz-Sportreporter Johannes Kopp ist in São Paulo und wundert sich
       über einen brasilianischen Diego. Maradona würde sich im Grabe umdrehen.
       Ach nein, der lebt ja noch.
       
       19.30: Im Büro des taz-WM-Teams sieht es aus, wie im Flaggenladen: Kollege
       Yücel hat jeden freien Winkel ausgeschmückt. Bier ist auf dem Weg. Der
       Kollege von der Technik stellt fest, dass der Beamer nur ARD kann. Wir sind
       also schon so gut wie bereit für die 20. Fußball-Weltmeisterschaft.
       
       Der Tag: Am Eröffnungstag der WM sorgen vor allem Demonstranten und
       Militärpolizei für Schlagzeilen. Alles wichtige hierzu gibt es in unserem
       [3][Protest-Ticker].
       
       12 Jun 2014
       
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