# taz.de -- Presseschau Brasilien - Mexiko: Ohne den Dickpopo geht nichts
       
       > Heimische Medien kritisieren die Leistung gegen Mexiko: „Von Emotion zu
       > Enttäuschung“ – damit ist die Gefühlslage vieler Brasilianer beschrieben.
       
 (IMG) Bild: Rafael Marquez (l.) bedankt sich beim überragenden Keeper Ochoa.
       
       Brasilien spielt auch im zweiten Gruppenspiel gegen Mexiko nicht sehr
       attraktiv. Die Presse beurteilt das 0:0 mit klaren Worten: Das Blatt Meia
       hora aus Rio schreibt den unschmeichelhaften Gleichstand dem Fehlen von
       Spieler Givanildo Vieira de Souza alias Hulk zu: „Ohne Hulk war das Spiel
       ziemlich im Arsch. Mehr als ein 0:0 war nicht drin. Mit dem Dickpopo
       (popozudo) auf der Bank schaffte die Seleção nur ein Patt und ließ die Fans
       grün vor Wut zurück“.
       
       Die meisten anderen Zeitungen beschäftigen sich mit der großartigen
       Leistung des mexikanischen Torwarts Guillermo Ochoa. Die in mehreren
       Städten erscheinende Sportpublikation Destak macht aus dem 0:0 grafisch ein
       „0ch0a“. Einige andere Zeitungen, wie die Tribuna do Paraná aus Curitiba
       oder Extra aus Rio titeln einhellig: „Niemand hat mit seiner Schlauheit
       gerechnet“, im Hintergrund eine der vielen Spielszenen, in denen der Keeper
       ein Tor der Seleção verhinderte.
       
       Auch die in mehreren Städten erscheinende Metro zeigt Ochoa, jubelnd, mit
       einer kleinen Fotogalerie erschöpfter Spieler der Seleção darunter und
       titelt schlicht auf spanisch: „El paredón“, übersetzt etwa „Die Mauer“. Die
       Zeitung O Globo aus Rio zeigt auf ihrer Titelseite einen verzweifelten
       Neymar neben feiernden mexikanischen Spielern und schreibt: „Brasilien
       überzeugt weiterhin nicht“. Und Zero Hora, ebenfalls aus Rio, konzentriert
       sich ganz auf Stürmerstar Neymar, zeigt ihn in verzweifelter Geste und
       titelt: „Von Emotion zu Enttäuschung“ – und damit ist wohl auch die
       Gefühlslage einer ganzen Nation beschrieben.
       
       Der Correio braziliense blickt nach vorne und fordert über einem
       übermächtigen Torwarthandschuh mit mexikanischem Wappen: „Jetzt heißt es
       Daumen drücken, spielen und gewinnen in Brasília“ – dem nächsten
       Austragungsort und Erscheinungsort dieser Zeitung.
       
       O Povo aus dem nordöstlichen Bundesstaat Ceará schließlich ruft erst einmal
       den grün-gelben Alarm aus – für Stufe rot ist es ja noch ein bisschen früh.
       
       18 Jun 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sunny Riedel
       
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