# taz.de -- Serbische Minderheit im Kosovo: Blumen statt Beton
       
       > Erst bauen sie eine Barriere ab, dann schaffen sie eine neue. Die ist
       > allerdings grün. Die Serben im Nordkosovo geben nicht auf.
       
 (IMG) Bild: Die Brücke ist ein Symbol: Sie trennt den serbischen Norden Mitrovicas vom albanischen Süden.
       
       BELGRAD afp/dpa | Serben in Mitrovica im Nordkosovo haben eine vor drei
       Jahren errichtete Barrikade auf der zentralen Ibar-Brücke geräumt und durch
       Pflanztöpfe mit Koniferen ersetzt. Ein Bulldozer räumte den Wall aus Erde
       und Betonblöcken. Die Aktion folgte der Parlamentswahl im Kosovo am 8.
       Juni, die erstmals nicht von der serbischen Minderheit boykottiert worden
       war.
       
       Die Serben blockieren die Brücke über den Fluss Ibar seit 2011. Sie wollen
       sich nicht von der albanisch beherrschten Zentralregierung des Kosovos
       regieren lassen. Im Konflikt zwischen Serben und Albanern ist die Brücke
       ein Symbol; sie trennt als letzte große Barriere den serbischen Norden der
       Stadt vom albanischen Süden.
       
       Der Bürgermeister des nördlichen Stadtteils, Goran Rakic, sagte, er habe
       sich nach Konsultationen mit Belgrad mit seinem Kollegen aus dem südlichen
       Kosovska Mitrovica, Agim Bahtiri, darauf geeinigt, dass auf der Brücke eine
       Fußgängerzone mit „Friedenspark“ entstehen solle. Nicht alle waren
       glücklich über das Projekt. Der pensionierte Kosovo-Serbe Dragoslav
       Vicentijevic sagte: „Nun sind wir ohne Schutz.“
       
       Die einstige serbische Provinz Kosovo ist seit 2008 unabhängig. Die
       serbische Minderheit erkennt die Selbstständigkeit des Kosovos nicht an,
       das heute zu 90 Prozent von Albanern bewohnt wird. Das im April 2013 von
       der EU durchgesetzte Rahmenabkommen zur Integration der Serben in den
       Kosovo ist bislang nur in Ansätzen umgesetzt worden.
       
       19 Jun 2014
       
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