# taz.de -- Chef der ägyptischen Muslimbruderschaft: Zum zweiten Mal zum Tode verurteilt
       
       > Ein Gericht macht Mohammed Badie dafür verantwortlich, im Sommer 2013
       > Unruhen in Kairo angezettelt zu haben. 13 Mursi-Anhänger erhielten
       > ebenfalls die Todesstrafe.
       
 (IMG) Bild: Mohammed Badie im Angeklagten-Käfig während des Prozesses gegen ihn (Archivbild vom April 2014).
       
       KAIRO afp | Der Chef der ägyptischen Muslimbruderschschaft, Mohammed Badie,
       ist zum zweiten Mal zum Tod verurteilt worden. Ein Gericht befand am
       Donnerstag, Badie sei für Unruhen in der Hauptstadt Kairo verantwortlich,
       bei denen im Sommer 2013 zehn Menschen getötet worden waren. Zudem
       verhängten die Richter Todesstrafen gegen 13 weitere Anhänger des
       gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi, unter ihnen zwei ranghohe Vertreter
       der Muslimbrüder, Essam al-Erian und Mohammed El-Beltagi, sowie der
       Geistliche Safwat Hegasi.
       
       Die Todesstrafen werden nun laut ägyptischem Gesetz dem Mufti vorgelegt,
       wobei die Meinung des obersten Religionsgelehrten nicht bindend ist. Ein
       endgültiges Urteil wird für den 3. August erwartet. Der in dutzenden
       Verfahren angeklagte Badie war bereits Ende April in einem Schnellverfahren
       mit mehr als 680 weiteren mutmaßlichen Islamisten zum Tod verurteilt
       worden. Eine endgültige Entscheidung in diesem Fall soll am Samstag fallen.
       
       Mursi, der vor seinem Amtsantritt der Muslimbruderschaft angehört hatte,
       war der erste demokratisch gewählte Präsident des Landes. Er wurde im
       vergangenen Juli vom Militär gestürzt. Bei der blutigen Niederschlagung
       anschließender Proteste der Muslimbrüder wurden mehr als 1.400 Menschen
       getötet.
       
       Mursis Anhänger werden seither rigoros durch die Sicherheitskräfte und die
       Justiz verfolgt. Die Massenprozesse gegen Mitglieder und Unterstützer der
       Muslimbruderschaft stoßen international auf scharfe Kritik.
       
       19 Jun 2014
       
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