# taz.de -- Greenpeace verliert Hunderte Mitglieder: Aufschrei der Umweltschützer
       
       > Nach Finanzspekulationen haben sich hunderte Unterstützer aus der
       > Organisation zurückgezogen. Greenpeace hatte mehrere Millionen Euro
       > verzockt.
       
 (IMG) Bild: Greenpeace-Aktion am Cofrentes-AKW in Spanien. Nun gilt der Protest der Aktivisten auch der eigenen Organisation.
       
       HAMBURG afp | Die bei Währungsgeschäften verzockten Millionen haben der
       Umweltschutzorganisation Greenpeace einen erheblichen Imageschaden
       eingebrockt. Innerhalb weniger Tage habe die deutsche Sektion, die die
       meisten Spenden und Beiträge einsammelt, 700 Unterstützer verloren,
       berichtet der Spiegel in seiner neuen Ausgabe. Greenpeace Schweiz,
       ebenfalls finanzstark, schrieb in einem Rundbrief an die Unterstützer von
       Bestürzung und Wut und bat „aus tiefstem Herzen um Entschuldigung“.
       
       Ein Mitarbeiter der Finanzabteilung hatte im Alleingang und unter Umgehung
       von Vorschriften Devisenterminkontrakte im Gesamtvolumen von 59 Millionen
       Euro abgeschlossen, um Währungsrisiken für Greenpeace zu minimieren. Als
       ein Teil der Kontrakte fällig wurde, war Europas Währung anders als
       erwartet im Vergleich zu vielen anderen gestiegen. Die
       Umweltschutzorganisation bezifferte den Verlust vor einer Woche auf 3,8
       Millionen Euro.
       
       Laut Spiegel steckt hinter der Affäre weit mehr als nur der folgenschwere
       Fehler eines Einzelnen. Die gesamte Organisation befinde sich im Umbruch,
       schreibt das Magazin. Greenpeace-Chef Kumi Naidoo wolle den Schwerpunkt der
       Arbeit, der traditionell in den Industrieländern lag, in Länder wie
       Brasilien, China, Indien und nach Afrika verlegen. Kampagnen sollen nicht
       mehr zentral von Amsterdam geleitet, sondern an Landesbüros delegiert
       werden.
       
       Bei Greenpeace Deutschland wehren sich dem Bericht zufolge Aktivisten gegen
       die Neuordnung. Sie fürchten, dass sie daheim an Schlagkraft verlieren und
       weniger eigene Akzente setzten können, wenn sie vorwiegend international
       eingesetzt werden.
       
       22 Jun 2014
       
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