# taz.de -- Regierungswechsel im Irak: Störrisch wie ein Esel
       
       > Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki hat eine
       > Rücktrittsforderung Irans abgelehnt. Bei einem Angriff auf einen
       > Gefangenentransport sterben Dutzende.
       
 (IMG) Bild: Nuri Al-Maliki (rechts) sitzt noch etwas zu bequem in seinem Sessel.
       
       BAGDAD ap/afp | Bei einem schweren Angriff auf einen Gefangenentransport im
       Irak sind am Donnerstag mindestens 60 Menschen getötet worden. Wie die
       Polizei mitteilte, überfielen Selbstmordattentäter und Bewaffnete einen
       Bus, in dem Häftlinge eines Gefängnisses nördlich von Bagdad saßen. Bei den
       anschließenden Gefechten mit den Sicherheitskräften starben demnach
       mindestens 60 Menschen.
       
       Ein Vertreter des irakischen Innenministeriums sagte, unter den Toten seien
       sowohl Häftlinge als auch Polizisten. Vor fast genau einem Jahr war bei
       Angriffen auf zwei irakische Gefängnisse 500 Insassen die Flucht gelungen.
       
       Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki verliert unterdessen
       offenbar auch beim Verbündeten Iran immer mehr an Rückhalt: Ein ranghoher
       Gesandter aus Teheran habe dem Regierungschef den Abtritt nahegelegt, doch
       habe er abgelehnt, sagten zwei irakische Politiker der Nachrichtenagentur
       AP am Mittwoch.
       
       Im Gespräch mit General Ghasem Soleimani begründete al-Maliki seinen
       Unwillen demnach damit, dass sein politischer Block aus der Wahl im April
       als stärkste Kraft im Parlament hervorgegangen sei. Dies gebe ihm auch das
       Recht, eine neue Regierung zu bilden. Das Treffen fand nach Angaben der
       Gewährsmänner vor kurzem in Bagdad statt.
       
       Seit Wochen widersetzt sich al-Maliki Forderungen von früheren schiitischen
       Verbündeten und des schiitischen Klerus' nach einem Rücktritt. Aus Sicht
       seiner Kritiker ist er zu umstritten, um eine Regierung bilden zu können,
       die auch von der sunnitischen Minderheit unterstützt wird.
       
       Eine solche Eintracht wäre jedoch wohl nötig, um gegen den Vormarsch der
       sunnitischen Terrormiliz Islamischer Staat vorzugehen, die bereits große
       Teile des Landes eingenommen hat.
       
       24 Jul 2014
       
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