# taz.de -- Drogenkonsum in den USA: Kiffen mit der „New York Times“
       
       > Die New York Times spricht sich für die Legalisierung von Cannabis aus.
       > Ein moderater Konsum sei keine Gefahr. Alkohol- und Tabakabhängigkeit
       > sind viel gefährlicher.
       
 (IMG) Bild: Auch Intellektuelle wollen sich gern mal wegbeamen: hier 1966 in Berkley.
       
       WASHINGTON afp | Mit der New York Times hat sich eines der angesehensten
       Presseorgane der USA für die Legalisierung von Cannabis ausgesprochen. In
       einem Aufsehen erregenden Leitartikel vom Samstag wurde das seit mehr als
       vier Jahrzehnten gültige Verbot mit den Zeiten der Prohibition von 1920 bis
       1933 verglichen, als Herstellung und Verkauf von Alkohol in den Vereinigten
       Staaten strikt untersagt waren. Dazu hieß es, Cannabis-Sucht bringe im
       Vergleich mit Alkohol- und Tabakabhängigkeit „relativ geringfügige
       Probleme“ mit sich.
       
       In dem Leitartikel wiesen die Autoren darauf hin, dass genussfreudige
       Menschen schon während der Prohibition weitergetrunken hätten, wodurch
       „gesetzestreue Bürger zu Kriminellen gemacht wurden und Verbrechersyndikate
       ihre Blütezeit erlebten“. Außerdem seien heute junge schwarze Männer laut
       FBI-Statistiken eindeutig die Hauptleidtragenden des im Ergebnis
       "rassistischen" Cannabis-Verbots.
       
       Nach Angaben der US-Bundespolizei gab es 2012 über 650.000 Festnahmen wegen
       Marihuana-Besitzes - wesentlich mehr als bei Kokain, Heroin und verwandten
       Drogen. Auch US-Präsident Barack Obama wies bereits darauf hin, dass arme
       Jugendliche, die gesellschaftlichen Minderheiten angehören, häufiger für
       Marihuana-Konsum ins Gefängnis wandern als besser situierte Altersgenossen.
       
       Zwar sprach sich die New York Times in ihrem - auch redaktionsintern
       kontrovers diskutierten - Beitrag dafür aus, den Verkauf von Marihuana an
       Heranwachsende unter 21 Jahren zu verbieten.
       
       Für gesunde Erwachsene scheine „moderater Konsum“ aber keine Gefahr
       darzustellen, weshalb das vor mehr als vier Jahrzehnten vom Kongress auf
       Bundesebene erlassene Verbot unzeitgemäß sei. Auf der Website der Zeitung
       warnten einige Leser davor, die Gefahr der beliebten „Einstiegsdroge“ zu
       unterschätzen, andere bezeichneten eine Legalisierung als überfällig.
       
       27 Jul 2014
       
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