# taz.de -- 1.911 verbrannte Autos seit 2009: Abgefackelt auch ohne Politik
       
       > Die Polizei zieht Zwischenbilanz bei der Pkw-Brandstiftung: Fast 2.000
       > Wagen gingen seit 2009 in Flammen auf. Von den Verdächtigen hatten nur
       > wenige ein politisches Motiv.
       
 (IMG) Bild: Bonzenkutsche oder E-Mini, ganz egal: Was brennt, brennt.
       
       Genau 1.911 Autos sind seit 2009 in Berlin angezündet worden. Allein in
       diesem Jahr wurden bis zum 8. Juli 136 Fahrzeuge angegriffen, darunter vier
       Polizeiwagen, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Antwort der
       Senatsinnenverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen
       hervorgeht. Im Jahr 2011 gab es mit insgesamt 537 in Brand gesteckten
       Fahrzeugen den höchsten Stand.
       
       Seit 2009 konnten 80 Tatverdächtige ermittelt werden. Lediglich bei 18 von
       ihnen gingen die Ermittler von einer politischen Motivation aus, und nur
       teilweise lag diese im linksextremistischen Bereich. Anschläge richteten
       sich in dem Zusammenhang gegen Fahrzeuge von Institutionen oder auch
       Unternehmen wie Deutsche Bahn AG oder Siemens. Seit 2009 brannten 17
       Fahrzeuge von Berliner Behörden, allein 13 der Polizei.
       
       Wie viele Autobrandstiftungen aufgeklärt wurden, bleibt unklar. Eine solche
       Quote werde bei der Polizei nicht gesondert erfasst, teilte
       Innenstaatssekretär Bernd Krömer mit. Bei Brandstiftungen ohne politischen
       Hintergrund wurden bei polizeilichen Vernehmungen von Verdächtigen laut
       Antwort Sozialneid, Rache, Vandalismus oder Versicherungsbetrug als Motiv
       ermittelt.
       
       Nach Ansicht des Innenexperten der oppositionellen Grünen-Fraktion,
       Benedikt Lux, fällt es den Brandstiftern immer noch zu leicht, ihre Taten
       zu begehen: „Es gibt keine politische Rechtfertigung für diese Straftaten.“
       Innensenator Frank Henkel (CDU) habe jedoch bis heute keine Lösung des
       Problems geliefert, kritisierte Lux. Der Verfolgungsdruck der Polizei
       müsste langfristiger hoch gehalten werden. Auch Bürger sollten wachsam
       sein. (dpa)
       
       30 Jul 2014
       
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