# taz.de -- Greenpeace-Schiff zurück in Amsterdam: Welkom thuis, „Arctic Sunrise“!
       
       > Neun Monate lang war sie in Russland festgehalten worden, dann hatten
       > Schäden die Überfahrt verhindert. Nun ist die „Arctic Sunrise“
       > zurückgekehrt.
       
 (IMG) Bild: Flankiert von Unterstützern läuft die „Arctic Sunrise“ in ihren Heimathafen in Amsterdam ein.
       
       AMSTERDAM afp | Nach fast einjähriger Odyssee ist das bei einer
       Protestaktion von der russischen Küstenwache aufgebrachte Greenpeace-Schiff
       „Arctic Sunrise“ in die Niederlande zurückgekehrt. Das Schiff der
       Umweltorganisation lief am Samstag in den Hafen von Amsterdam ein. Zehn
       Tage zuvor war es im russischen Murmansk in See gestochen. Russlands Umgang
       mit der „Arctic Sunrise“ und deren Besatzung war international als
       rechtswidirg scharf kritisiert worden.
       
       „Es ist wunderbar, dass sie zurück ist“, sagte Greenpeace-Kapitän Pete
       Wilcow, der während der Protestaktion das Kommando auf dem Schiff hatte.
       „Ein wichtiges Mitglied unserer Familie hatte uns monatelang gefehlt.“
       Dutzende Schaulustige begrüßten die „Arctic Sunrise“ in Amsterdam mit
       „Willkommen zu Hause“-Plakaten und Greenpeace-Fahnen.
       
       Russlands Küstenwache hatte den Eisbrecher am 18. September 2013 in der
       Barentssee aufgebracht und die 30 Greenpeace-Aktivisten und Journalisten an
       Bord festgenommen. Anschließend wurde die unter niederländischer Flagge
       fahrende „Arctic Sunrise“ nach Murmansk geschleppt. Die Umweltschützer
       hatten in der Barentsee versucht, eine Bohrinsel des russischen
       Staatskonzerns Gazprom zu entern. Sie wollten auf Umweltrisiken durch die
       Gas- und Ölförderung in der sensiblen Meeresregion aufmerksam machen.
       
       ## Klage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
       
       Greenpeace und die niederländische Regierung warfen Moskau nach der
       Massenfestnahme rechtswidriges Handeln in internationalen Gewässern vor.
       Die Umweltorganisation klagt zudem vor dem Europäischen Gerichtshof für
       Menschenrechte gegen Russland.
       
       Die Greenpeace-Aktivisten wurden zunächst wegen Piraterie angeklagt, später
       wurde dies auf den Vorwurf des Rowdytums abgeschwächt. Unter
       internationalem Druck kamen sie nach rund zwei Monaten gegen Kaution frei,
       bevor das Verfahren schließlich im Zuge einer Amnestie eingestellt wurde
       und sie das Land verlassen konnten.
       
       Am 6. Juni wurde die „Arctic Sunrise“ freigegeben, anschließend dauerte es
       aber noch fast zwei Monate, bis das Schiff wieder seetüchtig war. Laut
       Greenpeace waren Geräte vom Schiff „verschwunden oder schwer beschädigt
       worden“, insbesondere Navigations- und Kommunikationsinstrumente. Die
       „Arctic Sunrise“ solle nun erst einmal repariert werden und in spätestens
       sechs Wochen wieder einsatzbereit sein.
       
       10 Aug 2014
       
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