# taz.de -- Konkurrenz für WhatsApp: Post „verhasht“ Nutzerdaten
       
       > Facebook beherrscht mit WhatsApp den Markt der mobilen Kurzmitteilungen.
       > Die Deutsche Post tritt nun mit SIMSme an – Datenschutz und
       > Verschlüsselung inklusive.
       
 (IMG) Bild: Die Konkurrenz wächst: Messenger auf einem Smartphone.
       
       BONN dpa | Die Deutsche Post startet einen Messenger-Dienst für
       Smartphones, der besonders sicher und datenschutzfreundlich sein soll.
       [1][Mit der App SIMSme] können Besitzer eines iPhones oder
       Android-Smartphones Textnachrichten sowie Bilder, Videos, Kontakte und
       Informationen über den eigenen Standort verschicken.
       
       Dabei werden die Nachrichten automatisch beim Absender verschlüsselt und
       können nur beim Empfänger wieder entschlüsselt werden. Durch diese
       Ende-zu-Ende-Verschlüsselung werde ein hoher und verlässlicher Schutz der
       Daten gewährleistet, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch der dpa.
       „Alle Daten werden ausschließlich auf Servern in Deutschland abgelegt und
       die Nachrichten nach der Zustellung beim Empfänger von den Servern
       gelöscht.“
       
       Die Deutsche Post AG tritt mit SIMSme unter anderem gegen das
       US-Unternehmen Facebook an, das mit seinem Facebook-Messenger sowie mit dem
       Zukauf von WhatsApp international den Markt dominiert. Im Segment der als
       besonders sicher beworbenen Messenger tummeln sich unter anderem der
       Schweizer Anbieter Threema sowie der Smartphone-Hersteller Blackberry mit
       seinem Messenger BBM, der auch für iOS und Android verfügbar ist.
       
       Die [2][SIMSme-App der Post ist kostenlos]. Für eine Selbstlösch-Funktion,
       mit der Nachrichten nach einem bestimmten Zeitraum verschwinden, verlangt
       das Unternehmen einmalig 89 Cent. Die erste Million Anwender erhält diese
       Funktion kostenlos.
       
       ## Besonders sichere Kommunikation
       
       Alle Nachrichten, die durch SIMSme verschickt werden, werden nach Angaben
       der Post auf dem Handy des Senders mit dem als sicher geltenden Verfahren
       AES-256 verschlüsselt. Bei der Übertragung über die SIMSme Server an den
       Empfänger werden die Nachrichten SSL-verschlüsselt. In den Allgemeinen
       Geschäftsbedingungen müssen die Anwender im Gegensatz zu anderen Diensten
       keine Zustimmung dazu erteilen, dass Inhalte wie Bilder von den
       App-Entwicklern über alle Kanäle weiterverbreitet werden dürfen. „Bei
       SIMSme behält der Nutzer seine Rechte“, sagte Marco Hauprich, Senior Vice
       President Mobile & New Media bei der Deutschen Post, der Nachrichtenagentur
       dpa.
       
       Um den Dienst nutzen zu können, benötigt die App einen Zugriff auf das
       Telefonbuch des Smartphones, um die Einträge anonymisiert („verhasht“) und
       verschlüsselt mit der Nutzerliste von SIMSme abzugleichen.
       „Selbstverständlich wird dein Telefonbuch auch nicht auf unserem Server
       gespeichert“, verspricht die Post den Nutzern.
       
       Das kommerzielle Konzept der Deutschen Post sieht vor, mit der kostenlosen
       App zunächst eine möglichst große Nutzerbasis aufzubauen. Dabei sollen auch
       die rund 480.000 Mitarbeiter des Unternehmens weltweit gebeten werden, in
       ihrem Bekanntkreis für die App zu werben. Bei einer hohen Verbreitung von
       SIMSme könnten dann Unternehmenskunden wie Banken gewonnen werden, SIMSme
       für eine besonders sichere Kommunikation zu ihren Kunden einzusetzen.
       
       Der Dienst eigene sich auch zur sicheren Kommunikation innerhalb von
       Unternehmen und könne an Adressverzeichnisse in Unternehmen (LDAP)
       gekoppelt werden. Auch die Deutsche Telekom hatte vor wenigen Tagen eine
       App angekündigt, mit der verschlüsselte Telefonate geführt werden können.
       Sie richtet sich zuerst nur an Geschäftskunden.
       
       13 Aug 2014
       
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