# taz.de -- Nach tödlichen Polizeischüssen: Ausgangssperre in Ferguson
       
       > Die Proteste nach dem Tod eines schwarzen Jugendlichen dauern an. Jetzt
       > wurde eine Ausgangssperre verhängt. Viele gingen in der Nacht dennoch auf
       > die Straße.
       
 (IMG) Bild: Die Polizei versucht in der Nacht, die Protestierenden mit Nebelkerzen zu vertreiben.
       
       FERGUSON ap | Nach den Unruhen wegen der Tötung eines unbewaffneten
       schwarzen Teenagers im US-Staat Missouri hat die Polizei in der Stadt
       Ferguson eine nächtliche Ausgangssperre durchgesetzt. Sie schoss am frühen
       Sonntagmorgen Nebelgranaten in eine Menge von Protestlern. Hunderte
       Menschen verließen die Straßen aber friedlich vor Mitternacht. Die
       Ausgangssperre sollte von Mitternacht bis fünf Uhr morgens (Ortszeit)
       gelten.
       
       Gouverneur Jay Nixon hatte am Samstag für Ferguson den Notstand erklärt und
       die nächtliche Ausgangssperre verhängt. In dem Vorort von St. Louis war am
       9. August der 18-jährige Michael Brown von einem Polizisten erschossen
       worden. Der Zwischenfall löste tagelange Zusammenstöße zwischen
       Demonstranten und der Polizei aus.
       
       Die Menschen, die die Frist verstreichen ließen, riefen: „Keine
       Gerechtigkeit, keine Ausgangssperre.“ Sie weigerten sich, das Gebiet zu
       verlassen. Die Beamten rückten mit fünf gepanzerten Fahrzeugen vor und
       gaben durch einen Lautsprecher bekannt: „Sie verletzen die vom Staat
       verhängte Ausgangssperre. Sie müssen unverzüglich auseinandergehen. Bei
       Nichteinhaltung droht Verhaftung.“ Kurz darauf schoss die Polizei
       Nebelgranaten in die Menge.
       
       Nixon sagte, der Staat werde einer Handvoll Plünderer nicht erlauben, die
       Gemeinde zu gefährden. „Wir müssen zuerst Frieden haben und
       aufrechterhalten“, sagte er. „Dies ist ein Test. Die Augen der Welt schauen
       zu.“ Man könne es nicht zulassen, dass „die Böswilligkeit der Wenigen den
       guten Willen der Vielen“ untergrabe, sagte Nixon.
       
       Die Spannungen in Ferguson hatten am Freitag zugenommen, nachdem die
       Polizei den Namen des Beamten bekanntgegeben hatte, der die tödlichen
       Schüsse auf Brown abgab. Zudem wurden Dokumente veröffentlicht, denen
       zufolge das Opfer vor seinem Tod eine Kiste mit Zigarren aus einem Laden
       gestohlen haben soll.
       
       Gouverneur Nixon sagte, das US-Justizministerium verstärke seine
       Ermittlungen zu den Schüssen auf Brown. Ron Johnson, der für die Sicherheit
       in Ferguson zuständig ist, sagte, 40 Agenten der Bundespolizei FBI gingen
       ab Samstag von Tür zu Tür, um mögliche Zeugen in dem Fall zu befragen.
       
       17 Aug 2014
       
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