# taz.de -- Putin-Worte über mögliche Einnahme Kiews: Kreml spricht von Vertrauensbruch
       
       > Er könne binnen zwei Wochen in Kiew einmarschieren, soll Putin am Telefon
       > zu Barroso gesagt haben. Sein Berater kritisiert: Die Worte sind aus dem
       > Zusammenhang gerissen.
       
 (IMG) Bild: Ist sich seiner Mittel bewusst: Wladimir Putin.
       
       MOSKAU dpa | Der Kreml hat am Dienstag zu einer kolportierten Äußerung von
       Staatschef Wladimir Putin Stellung genommen, Russland könne die ukrainische
       Hauptstadt Kiew „binnen zwei Wochen einnehmen“. „Ob diese Worte gefallen
       sind oder nicht, ich glaube, dass die Zitate aus dem Zusammenhang gerissen
       wurden und eine vollständig andere Bedeutung hatten“, teilte Putins
       außenpolitischer Berater Juri Uschakow in Moskau mit. Die Veröffentlichung
       der angeblich in einem Telefonat mit EU-Kommissionspräsident José Manuel
       Barroso gefallenen Äußerung sei in jedem Fall „nicht angemessen“.
       
       Die italienische Tageszeitung La Repubblica hatte am Montag über das
       Gespräch berichtet. Demnach sagte Putin zu Barroso auf Fragen zum Einsatz
       russischer Soldaten in der Ukraine: „Wenn ich wollte, könnte ich Kiew
       binnen zwei Wochen einnehmen.“
       
       Die Veröffentlichung solcher Äußerungen, ob sie getätigt worden seien oder
       nicht, gehe „über diplomatische Gepflogenheiten hinaus“, sagte Uschakow
       nun. „Dies entspricht nicht dem Niveau einer ernstzunehmenden politischen
       Persönlichkeit“, fügte er hinzu.
       
       ## Australien will Russland vom G20-Gipfel ausladen
       
       Derweil hat Russland einen möglichen Ausschluss von Präsident Wladimir
       Putin vom G20-Gipfel im November in Brisbane scharf kritisiert. „Alle
       Versuche, die Wirtschaftsthemen des Gipfels durch einen politischen Skandal
       zu ersetzen, sind völlig unseriös“, sagte Außenminister Sergej Lawrow am
       Dienstag in Moskau. Die australischen Organisatoren des Treffens fürchteten
       vermutlich einen Misserfolg. „Sie gehen offenbar davon aus, dass es ein
       Gipfel ohne Resultate wird“, sagte Lawrow der Agentur Interfax zufolge.
       
       Australien hatte zuvor mitgeteilt, beim anstehenden Nato-Treffen in Wales
       für Putins Ausladung zu werben. Grund ist der Ukraine-Konflikt.
       
       Lawrow sagte, Australien habe als Gastgeber „sowohl Rechte als auch
       Pflichten“. Die Lage der Weltwirtschaft sei alles andere als rosig. „Da
       sollte die internationale Gemeinschaft alle Möglichkeiten – und das
       schließt die G20 ein – dazu nutzen, die Situation zu verbessern“, sagte der
       russische Außenminister.
       
       2 Sep 2014
       
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